Monat: Dezember 2015

Samstagabend- Notaufnahme

Diese Woche lief so ganz anders als erwartet.

Urspruenglich wollte ich vieles:

Mit der Kleinen ins Babycafe, mir endlich Weihnachtsgeschenke ausdenken, sie kaufen, basteln, bestellen was auch immer. Wie jedes Jahr hab ich noch kein einziges :-O Und wie jedes Jahr werde ich mir wieder schwoeren, naechstes Jahr ganz bestimmt frueher damit anzufangen. Und wie jedes Jahr weiss ich auch schon jetzt, dass ich naechstes Jahr um diese Zeit wohl genauso dasteh. Aber gut:-D Ausserdem sollte es an Weihnachten ja sowieso nicht vorrangig um Geschenke gehen. Egal also, wird schon noch.

Die Woche begann schon damit, dass mein Zwerg von Sonntag und Montag nicht gut schlief und wir beide am naechsten Morgen so fertig waren, dass ich beschloss, nicht ins Babycafe zu gehen. Dafeur schafften wir es 2 Tage spaeter zu einer Krabbelgruppe, zu der ich uns angemeldet hatte. War auch echt schoen. Die Kinder dort sind schon ein bisschen aelter und es gab sogar Programm (singen, sprechende Puppe, Weihnachtsrunde). Meiner Kleinen hat es super gefallen. Sie war total neugierig und hat darueber sogar vergessen, dass sie eigentlich um diese Zeit muede ist. Ja und haette mir jemand jemals gesagt, dass ich an so einer Veranstaltung teilnehmen wuerde und es mir auch noch gefallen wuerde, haette ich dass niemals fuer moeglich gehalten:-D Huch.

Jedenfalls: meine Kleine hat sich da irgendeinen Virus geholt. Seit gestern Mittag erbricht sie staendig. Sie wirkt nicht total krank, aber auch nicht sehr fit und da sie letzentlich schliesslich gar nichts mehr bei sich behalten hat, begannen wir uns Sorgen zu machen. N. rief in der Kindernotaufnahme von Strasbourg an und 30 Minugten spaeter fuhren wir dann durch die halbe Stadt.

Ich stellte mir vor, dass wir mindestens 2-5 Stunden wuerden warten muessen und sah mich schon mit meinem armen Kind im Krankenhaus uebernachten.

Zu meiner Ueberraschung und auch Erleichterung war die Notaufnahme aber eine ganz normale Wohnung und ausser uns war keiner da. Wir kamen gleich dran und die Aerztin war sehr nett.

Nun weiss ich, dass es in Frankreich normal ist keine Arzthelfer oder Sekretaerinnen zu haben. Man gibt die Karte direkt dem Arzt. Bluttests etc…muss man in unabhaengig arbeitenden Laboren machen lassen.

Mein Kind hat jetzt ein Medikament bekommen, dass weiteres Erbrechen verhindert und wir durften sie wieder mit nach Hause nehmen. Hoffentlich ist sie bald wieder gesund. Und ich bin schon wieder ein kleines bisschen stolz auf mich (sehr neues Gefuehl:-D) Ich sprech schon ganz gut, dafuer dass ich doch eigentlich nicht sprechen kann.

Der Ausflug in die Notaufnahme hat 50 Euro gekostet, aber dass ist es mir wert. Ich haette mir sonst die ganze Nacht Sorgen gemacht.

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Kinderarztbesuch in Frankreich

Diese Woche stand bei unserem Zwerg die U5 an.

Aus verschiedenen Gruenden ist es (zumindest vorerst) nicht mehr moeglich unseren Zwerg weiterhin auch ueber Deutschland zu versichern.

Also Frankreich:-D

Zugegebenermassen hab ich mir Sorgen gemacht ob meine Sprachkentnisse fuer einen Kinderarztbesuch reichen.  Ausserdem machte ich mir Gedanken ob ich einen Parkplatz finden wuerde. In Frankreich gibt es praktisch nie ausreichend Parkmoeglichkeiten. Es kann schon mal passieren, dass man eine halbe Stunde oder laenger suchen muss. Und wenn man in der gluecklichen Lage ist einen Platz gefunden zu haben, sind die Luecken oft so klein, dass „Einparkmeister“ wie ich verzweifeln.

Allerdings hatte ich Glueck und fand auf Anhieb einen Platz in den sogar ich es ohne Probleme schaffte:-D Wow!

Zu meiner  Ueberraschung schaffte ich es auch ohne grosse Schwierigkeiten der Arzthelferin zu erklaeren, dass wir zur U5 da waren, der Zwerg nur ueber die Karte von meinem Mann versichert ist und wir nur deutsche Papiere haben.

Dann durften wir ins Wartezimmer wo mein Zwerg gleich mal Kontakt zu einem gleichaltrigem Jungen aufnahm:-D Frueh uebt sich oder. Nach der schwierigen 19. Wochen Phase die sich eine ganze Zeit hinzog und mich zweitweise wirklich zum Verzweifeln brachte, hat Zwerg jetzt eine Hochphase.

Es war aber nicht viel los und wir durften sehr schnell ins Arztzimmer. Die Aerztin war sehr nett, und, wieder zu meiner grossen Ueberraschung schaffte ich es ohne grosse Probleme  alle ihre Fragen zu beantworten. (wann geboren, erstes Kind, Gewicht, etc…) Ich redete sogar mit ueber die Huefte vom Zwerg. Hui. Wenn dass meine fruehere Franzoesischlehrerin saehe:-D Dann folgte die Untersuchung, die mein Zwerg dann kurzfristig die gute Laune verdarb. Dass war es auch schon. (Fast) wie in Deutschland nur eben auf Franzoesisch:-D In Frankreich muss man selbst einen Teil bezahlen. In diesem Fall waren es 30 Euro. Man kann sich den Betrag aber wieder rueckerstatten lassen. Ich hab aber noch nicht rausgefunden wo.

 

Meine Kleine hat jetzt kein deutsches U-Heft mehr, sondern ein Carnet de Santé. Dieses Heft enthaelt viel mehr Informationen fuer die Eltern, es gibt Wachstumstabellen und viele nuetzliche Tipps.

 

Die Aerztin hat mir sogar gesagt, dass ich gut spreche. Eigentlich darf man ruhig mal ein bisschen mehr Selbstvertrauen haben oder:-D Aber irgendwie gehoer ich nicht zu diesen Menschen. Leider.

Schoenes Wochenende

Das Wochenende ist eigentlich schon wieder 3 Tage vorbei, aber egal:-D

Freitag Nachmittag holten wir (die Kleine, ich und der Hund) S. vom Buero ab. Gemeinsam fuhren wir dann an den Rhein, damit der Hund noch rennen konnte. Es kam sogar doch noch sowas wie Winterstimmung auf, weil es richtig neblig war. Irgendwie wirkte alles fast mysthisch. Voll schoen.

Europabruecke

Zurueck zu Hause brachte S. unseren Zwerg ins Bett. Ueberraschenderweise schlief sie an diesem Abend sehr schnell ein. Um Punkt 19 Uhr. Wie frueher,  bevor die 19. Woche kam und ploetzlich alles anders wurde:-D

Wir sahen uns einen Film an, aber ich schlief schon nach 5 Minuten ein. Nunja:-D

Samstag Vormittag machte N. einen langen Spaziergang mit der Kleinen und dem Hund und ich nutze die Gelegenheit fuer ein langes Telefonat mit meiner Freundin. Frauen:-D Zum Glueck haben wir Flatrate nach Deutschland.

Gegen Abend gingen wir noch auf den Strasburger Weihnachtsmarkt. Er ist zwar aufgrund des letzten Terroranschlags etwas kleiner als die vorrigen Jahre, aber trotzdem noch riesig und voller bunter Lichter. Ich hab meinen Zwerg in der Trage unter meiner Jacke getragen und sie fands toll.

Falls ihr jemals in Strasbourg seid und viel los ist und ihr unbedingt pinkeln muesst geht in die Parkhaeuser. In fast jedem Parkhaus gibt es Toiletten und man muss  nicht anstehen.

Abends haben wir wieder versucht einen Film anzuschauen. Diesmal bin nicht nur ich eingeschlafen, sondern auch S.:-D Oh Mann. Das gehoert wohl zum Elternsein oder?!

Sonntag haben wir einen Ausflug aufs Land gemacht. Das Elsass ist bekannt fuer seine Weinberge und seine Weinkultur und wir liefen 2 Stunden  durch die Reben. Ein wirklich schoener Spaziergang. Nicht nur der Hund braucht dass, sondern auch S. und ich. Wir werden sonst beide nervoes:-D Das Wetter war wieder ausgesprochen gut und irgendwie kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass so bald Weihnachten sein soll. Wir sahen sogar einen bluehenden Baum. Man hat sich ja schon daran gewoehnt dass an Weihnachten nicht zwangslaeufig Schnee liegen muss, aber 12 Grad und strahlender Sonnenschein?

 

Sinnvolles Gestalten der Elternzeit

Jetzt, da S. in der Arbeit ist und ich hier alleine mit meiner Kleinen in Strasbourg, stellt sich mir noch mehr die Frage wie ich meine verbleibende Elternzeit sinnvoll nutzen koennte.

Das eine oder andere Mal kam schon der erste Anflug von Heimweh auf. (Damit war zu rechnen:-O)

In meiner Heimatstadt ist meine ganze Familie, alle meine Freunde. 2 meiner  Freundinnen haben ebenfalls kleine Kinder. Wie schoen waere es gewesen, wenn…😀 Ja ja ja…

Immerhin sind wir einmal im Monat eine ganze Woche in meiner Heimatstadt. Sehen alle meine Freunde, verbringen Zeit mit der Familie und kommen bestimmt jedesmal sehr ko zurueck:-D

Verbleibt die Frage was mit der uebrigen Zeit passieren soll. Mein Plan, schon im Vorfeld eine sozusagen neue  Freundin zu finden, ging ja irgendwie nicht so auf. Wir haben zwar mehrere andere Paare mit kleinen Kindern kennengelernt und man trifft sich ab und an. Aber ab und an ist auch wirklich nur ab und an.

Ich hab auch einige andere Muetter kennengelernt, aber bisher war keine dabei, mit der ich mich gern oefter treffen wuerde und umgekehrt ist es wahrscheinlich genauso.

Ehrlich gesagt haette ich es mir leichter vorgestellt, neue Freunde zu finden obwohl mich alle gewarnt haben.

Warum ist es so schwer neue Freundschaften aufzubauen?

 

 

Nette Begegnung

Wenn man jeden Tag Zeitung liest oder die Nachrichten anschaut (bei mir seit Kind schon lange nicht mehr der Fall:-D) kann man schon traurig werden.

Es vergeht kein Tag an dem nach nicht irgendwas schreckliches liest oder hoert. Terroranschlaege, Kriege, Vergewaltigungen, Unfaelle, Familienstreiterein,,,die Liste ist endlos.

Immer wenn ich meine Freunde sehe, jammern sie ueber teils unmoegliche Bedinungen am Arbeitsplatz. Ich kenne heutzutage tatsaechlich nicht mehr viele Menschen die gern in die Arbeit gehen. Mobbing, Schikanen, Laestereien, ein cholerischer Chef, all das scheint heutzutage beinahe normal geworden zu sein.

Selbst in meiner eigenen Familie ist nicht alles Friede, Freude Eierkuchen. Das letzte Jahr hat mich einiges gelehrt und laesst mich nun meine Familie mit anderen Augen sehen.

Nicht meine ganze Familie ist so, nein. Nicht alle haben angefangen mich fertigzumachen, ab dem Moment in dem ich nicht mehr so gelebt habe, wie sie es wollten. Bloederweise waren es genau die beiden Personen, denen ich am meisten vertraut habe, denen ich alles erzaehlt habe und von denen ich wirklich dachte, ich wuerde sie kennen. Aber weit gefehlt und nun weiss ich dass meine Oma Recht hatte: Personen, die man am meisten liebt, koennen einen auch am meisten verletzen und kaputt machen. Ein Jahr ist es jetzt her, seit das Drama anfing, und zwischenzeitlich ist alles so kaputt, dass fuer die beiden weder ich noch mein Kind (jemals) existent sind. Ich hab so oft wegen diesen beiden Menschen geheult, und manches Mal lieg ich nachts wach und warte darauf, dass endlich die versteckte Kamera herausspringt und mir sagt, dass alles ein bloeder Scherz war. So viel Hass, Neid, Egoismus und Eifersucht aus der eigenen Familie zu erfahren hat mich in gewisser Weise tatsaechlich umgehauen.

Aber jetzt zu der netten Begegnung: Ich machte mit dem Hund und dem Kind einen Spaziergang am Rhein. (franzoesische Seite) als mich ploetzlich ein Mann ansprach und fragte ob ich auch deutsch spreche. Ich bejahte und er strahlte mich an und zog 3 Buecher aus der Tasche. Fuer dich und fuer dein Kind, weil Weihnachten ist. Er hielt mir die Buecher hin. Was, einfach so? Er nickte. Ja, einfach so. Seine Kinder sind inzwischen gross, und er moechte gerne jemand anderem mit diesen Buechern eine Freude machen.

Kuerzlich hatte ich tatsaechlich schon mal darueber nachgedacht, fuer meine Kleine zumindest schon mal ein Weihnachtsbuch zu holen, auch wenn sie vielleicht noch zu klein ist. Und dann kommt dieser Mann, laechelt mich freundlich an und schenkt mir 3 richtig schoene Weihnachtsbuecher, einfach so.

Daran sieht man, dass Menschen auch noch durchaus nett zueinander sein koennen. Diesem Mann wuensche ich alles alles Gute!

Zurueck in die Kinderwelt

Eigentlich geht es ja schon waehrend der Schwangerschaft los.

Man blaettert durch Kataloge und geht in Laeden.

Man bestaunt die vielfaeltige Auswahl an Kindertapeten. Tiere, Astronauten, bunte Wiesen, Wolken, Sonnen, Baeume, Herzchen, Dinosaurier uvm.

Das Angebot an Kinderbettwaesche steht dem in nichts nach. Ich entdeckte sogar eine Garnitur Bettwaesche welche mir vor mittlerweile 20!:-O Jahren bereits meine Urgrossmutter geschenkt hatte. Bunte Tiere, blauer Hintergrund. Nur die wirklich immense Leere auf meinem Konto hielt mich davon ab, die Garnitur sofort mitzunehmen. Andernfalls haette ich sie sofort mitgenommen, haette meine Decke damit ueberzogen und mich darunter verkrochen. Beim Anblick dieser Bettwaesche fuehlte ich mich, zumindest kurzzeitig, wieder wie ein kleines glueckliches Kind:-D

 

Man begegnet wieder seinen Helden von frueher: Simba der Loewe, der so tapfer seinen Stamm rettet und den Kampf gegen seinen boesen Onkel aufnimmt, Mogli, der Junge aus dem Dschungel und Balu der Baer, Aladin und Jasmin, Arielle die Meerjungfrau. Zu den alten Helden haben sich inzwischen viele neue Helden dazugesellt: Rio, der lustige blaue Papagei und die Superstars von Cars. Sehr viele dieser neuen Helden kenn ich nicht mal, und wahrscheinlich wuerde ich einige von ihnen auch gar nicht moegen.

Man blaettert durch Kinderbuecher und fuehlt sich selbst wieder wie ein Kind. Es gibt so unendlich tolle Kinderbuecher, ganz zu schweigen von den vielen Maerchen. 20151205_144106_resized

Man entdeckt wieder die Welt der Puzzle und die der Spiele. Man stoesst auf Puppenhaeuser und andere Welten aus Lego oder Playmobil: Ritter und Burgen, Piraten auf einsamen Inseln und raetselhaften Schatzkarten und Safariparks.

Man bestaunt Briobahnen und Kugelbahnen, Seifenblasen, Perlenwebrahmen, Kerzenateliers, Salzkrebschenstationen uvm….

Ploetzlich findet man sich wieder in einer Welt die schon verblasst war.

Meine Tochter ist no
ch zu klein, aber ich freue mich schon ihr eines Tages Buecher vorzulesen und mit ihr zu spielen und ihre leuchtenden Augen zu sehen.

Geht es Euch auch so? 20151205_144057_resized

 

 

Ausflug nach Colmar

S. kann ueberraschenderweise nun doch schon diesen Montag mit seiner Umschulung (Formation) beginen. (Verstehe einer die Aemter, aber dazu vielleicht ein andermal mehr:-D)

Das sind super Neuigkeiten und um das zu feiern, beschliessen wir spontan nach Colmar zu fahren.

Die Fahrt von Strasbourg nach Colmar dauert (bei maessigem Verkehr) eine knappe Stunde und weil wir recht frueh losgefahren sind schaffen wir es (fuer franzoesische Verhaeltnisse) recht schnell einen Parkplatz zu ergattern.

Colmar ist voll im Weihnachtsfieber. Die Stadt ist reichlich geschmueckt, viel mehr als alle deutschen Staedte die ich in den letzten Jahren gesehen hab. Vor allem auch viel kitschiger:-D Nur Strasbourg hat Colmar letztes Jahr uebertrumpft.

Der Weinachtsmarkt (Marché de20151205_125309_resized Noël) ist fuer eine Stadt in der Groesse von Colmar (knapp 120.00 Einwohner) beachtlich und das finden nicht nur wir. Dutzende Nationalitaeten tummeln sich dort, allen voran Italiener. Man hat fast das Gefuehl, dass sich nun alles ein bisschen nach Colmar verlegt weil in Strasbourg dieses Jahr aufgrund der Terrorgefahr nicht so viel los ist wie sonst.

Eigentlich ist die Sache mit dem Weihnachtsmarkt so gar nicht franzoesisch, sondern was elsaessisches und die Elsaesser haben es von den Deutschen uebernommen. Erzaehlte mir zumindest jemand, Angaben ohne Gewaehr:-D

Aber auch sonst gibt es in Colmar viel zu sehen : Fachwerkhaeuser, Klein Venedig, alte Kirchen, ein Markt, ein Spielzeugmuseum uvm.

Auch fuer Kinder ist etwas dabei : in einem Park befindet sich ein wunderschoenes altes Karusell mit dem garantiert jedes Kind viel Spass haben kann. Gleich daneben befindet sich eine Bude, wo man Crepes essen kann.

Der Tag in Colmar war wirklich schoen. Auf dem Rueckweg sind wir ueber Breisach gefahren, wo wir noch Pizza essen waren. Wenn noch mehr Zeit gewesen waere, haetten wir auch noch einen Abstecher nach Freiburg machen koennen, aber fuer unsren kleinen Zwerg waere das definitiv zu viel gewesen:-)

 

 

Der Traum vom Auswandern

Meine Vorstellung vom Auswandern war immer romantisch gewesen.

Strand, Sonne, Palmen, viele nette Menschen die man sofort kennenlernt und so weiter. Natuerlich gab es in meiner Vorstellung nie den Hauch eines Zweifels.

Und natuerlich war das reichlich naiv gedacht:-D

Auswandern hat nichts mit Urlaub zu tun und ist schon gar nicht romantisch. Sowas kann man auch nur mit Mitte 20 noch denken, wenn ueberhaupt:-D

Auswandern ist nicht den ganzen Januar auf einer thailaendischen Insel zu verbringen, monatelang bei der Familie deiner besten Freundin in Vietnam zu wohnen und nur noch Reis zu essen (um danach mit 10 kg weniger zurueckzukommen:-D), sich in Afrika staendig komplett zu verlaufen und stundenlang nach dem richtigen Bus zu suchen oder durch Laos zu irren.

Ich hab all diese Reisen geliebt. Aber es war Urlaub. Irgendwie auch eine Reise zu mir selbst. Ich hab viel gelernt in dieser Zeit.

Ja, und jetzt bin ich in Strasbourg:-D Ohne Palmen, ohne Strand und ueberhaupt nicht romantisch:-D

Nicht der Abenteuersinn hat mich hierher verschlagen, sondern rein berufliche Gruende. (Ok, vielleicht auch ein bisschen der Abenteuersinn:-D)

Aber ich war mit meinem Leben zufrieden. Meine ganze Familie ist dort. Meine Freunde ebenfalls.

Und jetzt find ich mich hier wieder, in einer Stadt in der ich kaum jemanden kenne, mit einem kleinen Kind. S. wird bald in der Arbeit sein. Dann bin ich allein:-O

Heute Nacht ueberkamen mich ploetzlich Zweifel: Waere es tatsaechlich so unmoeglich gewesen  zu bleiben? Waere es schlimm gewesen, wenn unsere Tochter nur mit Papa franzoesisch geredet haette?  Seit wann bin ich so unsicher geworden? Ist dass wieder der Muttereffekt?

Dennoch bin ich fest entschlossen unser Leben hier in Angriff zu nehmen. Ich will nicht zu der Gruppe Auswanderer gehoeren, die Monate, 1, 2, oder 3 Jahre spaeter zurueckkommen und erklaeren gescheitert zu sein. Nein.

Vor allem muss ich franzoesisch lernen. Warum kann ich eigentlich nicht schon laengst besser franzoesisch? Shame on me.

Immerhin kann ich behaupten, seit ich S. hab, es zumindest groesstenteils zu verstehen. Ich komm durch. Dass haette ich zu meinen Schulzeiten und in der Zeit vor S. nicht unbedingt behaupten koennen:-)