Ausland

Wenn man plötzlich alles in Frage stellt…

Auswandern ist nicht nur Sonne, Strand, Palmen und Meer. Es bedeutet nicht, dass man den ganzen Tag Cocktails schlurfend in einer Hängematte liegt und sich des Lebens erfreut. Man weiss dass.

Ich wusste es. Naja, gut – eventuell dachte ich es wäre ein bisschen so. Also nicht mit Palmen und allem drum und dran. Aber ich dachte, glaubte, hoffte es wäre irgendwie leichter.

Der Mann und ich waren immer schon viel im Ausland. Monate, Jahre. Es gibt einige Ecken auf der Welt, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind. Orte in Afrika, Orte in Asien, eine bestimmte Region in Italien und ein bisschen auch Kanada.

Dann zogen wir ins Elsass. Aber nicht weil uns diese Region irgendwie sehr am Herzen lag oder wir schon immer davon geträumt haben, mal im Elsass zu leben. Ehrlich gesagt kannte ich das Elsass kaum. Es war in aller erster Linie eine berufliche Entscheidung die uns hierhergebracht hat. Und klar, das Elsass ist schon toll, wenn einer aus Deutschland kommt und der andere aus Frankreich. Denn keiner muss wirklich auf „sein“ Land verzichten. Man kann einfach hin- und herspringen, in Deutschland zum Einkaufen gehen oder auch in Frankreich. Ganz wie man will. Und auch für Kinder ist dass toll. Sie wachsen einfach in beiden Welten auf.

Die ersten Monate im Elsass waren eine ziemliche Katastrophe. Denn das mit dem Job vom Mann funktionierte nicht so, wie es sollte. Ziemlich viel ging schief, und da standen wir dann. Als frischgebackene Eltern ein Traum;-)

Und auch das mit den neuen Freunden dauerte. Ich dachte nämlich mit kleinem Kind findet man sofort 1001 neue Freunde. Aber nein. Weil ich nämlich nicht die Mutter bin, die Stundenlang in einer Gruppe zusammensitzen und über Stilleinlagen und Co. sprechen kann.

Aber letztlich wandte sich doch alles zum Guten. Der Mann steht beruflich nun sogar besser da als zuvor und wir haben Freunde gefunden. Wir haben uns im Elsass eingelebt. Also alles supi, oder?

Ja. Aber kürzlich passierte es mir trotzdem, dass ich plötzlich alles wieder komplett in Frage stellte. So richtig komplett. Ich wollte zurück in die Heimatstadt, am allerliebsten sofort. Evtl. waren auch ein bisschen meine Hormone daran Schuld:-) Aber letztendlich kennt dieses Gefühl wohl fast jeder, der nicht mehr da lebt wo er herkommt und verwurzelt ist.

Manchmal will man einfach w.e.g.

Die eine Freundin, mit der wir hier sehr viel machen, war den ganzen Monat nicht da. Das war irgendwie doof. Besuch aus der Heimatstadt war da. Wir waren in der Heimatstadt. Und was soll man sagen. Die Freunde aus der Heimatstadt bleiben eben die einen Freunde. Die Heimatstadt bleibt die Heimatstadt.

Und auch wenn ich das Elsass mag und die Vorteile hier wirklich wirklich schätze und eigentlich wirklich zufrieden bin. Elsass ist mir bis heute nicht ans Herz gewachsen. Obwohl Strasbourg eine tolle Stadt ist. Obwohl der Schwarzwald und die Vogesen direkt ums Eck sind und. und. und. Vielleicht mag ich einfach die Alpen lieber. Und den Bayrischen Wald. Vielleicht ist mir das Elsass einfach zu deutsch, zu sauber, zu geordnet und die Dörfer zu herausgeputzt. Die elsässische Kultur interessiert mich einfach nicht. Wuhuuu.

Ich weiss es nicht.

Mittlerweile haben sich meine am liebsten sofort Fluchtgedanken wieder gelegt. Vielleicht liegt es daran, dass ich meine Hormone wieder im Griff hab;-) Oder dass die eine Freundin wieder da ist. Oder an unserem Bald-Urlaub.

Aber eines ist ganz sicher: wir werden nicht unser ganzes Leben im Elsass verbringen.

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Arbeiten in Frankreich mit Kind

Heute war Vertragsunterzeichnung.

Der mann kam mit. Glücklicherweise hatte ich die vergangenen tage einschliesslich heute absolut keine zeit mir die frage zu stellen, wie dass wohl wirken mag.

Denn: pünktlich zum wochenende wurde mini wieder mal krank und das freudig erwartete wochenende fiel aus. 2 verabredungen mussten abgesagt werden und stattdessen lief die waschmaschine auf hochtouren. Mini hat nämlich magendarm, mit freundlichen grüssen aus der krippe.🤔 also ehrlich: so viel wäsche wie in den letzten tagen hab ich glaube ich noch nie gewaschen. Und so oft meine hände gewaschen erst recht nicht. 😉 aber hey – immerhin haben der mann und ich das ganze wochenende zusammen verbracht – das kommt nicht oft vor in letzter zeit.😄

Jedenfalls kam er heute mit. Ist ja auch ein vertrag und nicht meine sprache.

Die frau war echt nett. Netter als letztes mal eigentlich. Und alles war gut – bis sie plötzlich von 10 h pro m.o.n.a.t. sprach. Surprise surprise😜

What? Davon hat sie beim letzten mal nix gesagt. Ich bin mir ziemlich sicher es richtig verstanden zu haben. 15 h pro woche. Von anfang an.

Jetzt jedenfalls sind es 10 h pro monat😤 – erstmal. Zur probe, angeblich ist das immer so sagt sie plötzlich. Hätte man auch mal sofort sagen können oder.

wenn im 1. Monat alles gut läuft werden es  mehr stunden, ich kann wenn ich will auch auf 20 30 oder 40 hochgehen. Also hat sie zumindest gesagt.🤔

Zuerst war ich ganz schön entäuscht. Weil was will ich mit 2 h pro monat?

Der mann sieht das anders. Weil ich jetzt knapp 2 jahre mit mini zu hause war weils nicht meine sprache ist und weil wir das geld nicht ganz dringend brauchen.  1 monat langsam und dann richtig. Kleine unvorhergesehene schonfrist am anfang sozusagen. 🤔

Das gehalt ist jetzt  auch nicht mega, aber dass wusste ich schon vorher. In frankreich sind die gehälter fast immer weniger als in deutschland. Aber das ist okay.

In 2 tagen gehts los.

Und was wenn das kindlein bis dahin immer noch nicht wieder gesund ist? Dann mach ich wohl das was in frankreich viele machen. Das kind krank in die krippe bringen.😤

Glücklicherweise geht es ihr gar nicht mehr richtig schlecht. Sie ist nur noch einfach nicht ganz gesund.

Also man.wird.sehen.