Job

Fremdbetreuung Kinder Frankreich/Deutschland

Man hört ja oft, dass Frankreich Deutschland in Sachen Fremdbetreuung weit voraus ist. Das Mütter schneller und einfacher in den Job zurückkommen und überhaupt, dass die Franzosen den Deutschen in Sachen Kinder weit voraus sind.
Deshalb machen die Franzosen ja dann wohl auch deutlich mehr Kinder. Ooooder?

Ich lebe jetzt schon eine ganze Weile zwischen diesen 2 Kulturen und unterschiedlichen Systemen, und ja, es stimmt.

Die französischen Mütter arbeiten eigentlich (fast) ausnahmslos alle.

Und ich gebe es zu, manchmal bin ich schon ein bisschen neidisch. Denn im Leben französischer Mütter scheint sich (gefühlt) viel weniger geändert zu haben als im Leben der meisten deutschen Mütter. Manchmal, wenn ich die französischen Mütter seh, die ihre Kinder morgens im Businessoutfit in die Creche bringen, perfekt gestylt, das Telefon am Ohr und scheinbar längst wieder im alten Leben angekommen, ja, dann will ich manchmal einen kurzen Moment mit ihnen tauschen. Weil ihr Alltag nicht (vor allem) aus Trotzanfälle, Phasen und Kinderthemen besteht. Und ja, manchmal frage ich mich auch wie sie dass machen, mit dem Vollzeitjob, dem Haushalt, der ja auch irgendwann gemacht werden muss, und dem Kind, dass zumindest Abends, Nachts und am Wochenende zu hause ist.

(Die meisten) französischen Kinder verbringen ihre Tage ab einem Alter von 3 Monaten (oft) ganztägig in der Creche. Manchmal mit einer Eingewöhnung von nur 1 Woche, weil für mehr einfach nicht die Zeit ist. Ganztägig heisst aber nicht von 8-16 Uhr, sondern oft auch von 7:30 bis 18 Uhr oder 18:30. Wenn Kinder krank sind, sind sie trotzdem (oft) in der Creche, einfach weil Ärzte nur sehr ungern krankschreiben. So funktioniert das System nämlich nicht. Für die HFM_Krankheit, Bronchitis oder Mittelohrentzündung oder auch einer Kombination aus mehreren dieser Krankheiten gibt es bspw. keine Krankmeldung, egal wie fertig das Kind ist oder ob es andere anstecken wird. Medikamente werden einfach mit in die Krippe gebracht.

In der französischen Sprache gibt es das Wort „Rabenmutter“ nicht. Keiner wird einer Frau Vorwürfe machen, weil sie ihr Kind ganztägig abgibt und Karriere macht. Keiner spricht darüber, ob es für so kleine Kinder „gut“ ist, so dermassen viel fremdbetreut zu sein, oder ob es (manche) Mütter nicht mehr stresst als dass es ihnen guttut so schnell wieder zurück in den Job zu kommen. So funktioniert eben einfach die Kultur und das System. Eine Frau, die längere Zeit zu Hause bleibt, wird als „nicht normal“ oder „faul“ angesehen. Klar gibt es Ausnahmen, und klar gibt es Mütter, die ihre Kinder länger zu Hause lassen, weil sie es sich leisten können und so wollen, aber im Grossen und Ganzen funktioniert so das System.

Vor kurzem stand ein noch sehr kleines Kind schreiend an der Eingangstür an der Krippe und weinte nach seiner Mutter, morgens um 8. Es tat mir echt leid. Am selben Abend kamen wir nochmal zufällig an der Krippe vorbei, nach 18 Uhr. Da holte der Vater dieses Kind gerade ab.

Und das sind dann wieder die Momente in denen ich kein bisschen mehr neidisch bin, denn das würde ich weder für mich und vor allem nicht für mein Kind wollen. Weil ich einfach finde, dass so kleine Kinder für so viele Stunden am Tag eigentlich nichts in einer Krippe zu suchen haben. Ganz unabhängig davon, wie gut die Krippe ist. Und ich für mich auch noch was von meinem Kind haben will.

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Ich will nicht (mehr) nur Mutter sein

Als der Mann und ich uns entschieden haben ein Kind zu bekommen habe ich ziemlich naiv gedacht, dass das Leben mit kind im grossen und ganzen weitergeht wie zuvor, nur halt dann mit Kind😃.

Als Mini dann geboren wurde, haben wir beide sehr schnell festgestellt dass wir uns geirrt haben.😃 und zwar mal so richtig.

Aber: für mich war klar dass mein Kind mit 1 ein paar Stunden am Tag in die Krippe geht und ich wieder arbeite. Was anderes kam mir gar nicht in den Sinn – dem Mann ebenso wenig.

Aber dann zogen wir ins Elsass,  und der Mann hatte plötzlich einen Job mit unberechenbaren Arbeitszeiten und vor allem langen Arbeitstagen, auf den wir aber gerade wirklich angewiesen sind. Diese tatsache lässt sich (gerade) nicht ändern. Kind Wohnung und der ganze Rest hing plötzlich (fast) komplett an mir und so ist es bis heute geblieben.

Mini kam zwar mit 1 1/2 in die Krippe und zwischenzeitlich hab ich auch wieder kurz gearbeitet, aber es war schlicht nicht möglich obwohl es mir wirklich echt gut getan hat, der Job.

Aber mit einem permanent kranken Kind,  nur einem Auto einem Mann der oft mehr abwesend als anwesend ist, und keiner Familie die hätte helfen können, keine Chance.  Vielleicht hätte es sich irgendwie organisieren lassen, aber es hätte sich weder finanziell ausgezahlt noch wäre es sonst in irgendeiner Weise in Relation zu irgendwas gestanden. Mein Kind hätte dann deutlich länger in die Krippe gehen müssen, und ich wäre letztendlich nur von A nach B gehetzt und hätte die eh schon wenigere  Zeit mit meinem Kind gezwungenermaßen auch noch alles zu erledigen was liegen geblieben wäre. Das wollte ich nicht.

Bäm.

Also hörte ich wieder auf zu arbeiten und war wieder „nur“ Mutter.

Zum Glück hab ich im Elsass zwischenzeitlich Freunde gefunden, dafür bin ich echt dankbar, denn mit einem Mann der ständig weg ist wäre das Leben sonst ziemlich  einsam.

Allerdings sind das alles Mütter, bzw. Eltern.

Irgendwie fehlte mir in den letzten 2 Jahren einfach die Energie, zeit und die Kraft dazu auch noch einen „anderen“ Freundeskreis aufzubauen.

Aber vor allem zur zeit merk ich wirklich das mir was fehlt. Versteht mich nicht falsch, ich lieb mein Kind über alles und ich bin gern Mutter.

Aber gerade in letzter zeit merke ich dass mir wirklich was fehlt.

Ich hatte irgendwann mal noch ein eigenes Leben,  eigene Interessen,  andere Sachen  im Kopf und ich hätte dieses Leben bitte gern zurück. 😃 ich bin einfach nicht die Mutter,  die ausschließlich für ihr Kind lebt, im Elternbeirat ist und ehrenamtlich 1001 aufgaben für kita, schule oder sonstwas übernimmt.

Natürlich will ich auch weiterhin die Freunde treffen. Und jetzt Krieg ich vor allem erstmal ein 2. Kind.

A.b.e.r. Ich hab mir trotzdem eine liste gemacht. Ich will wieder ein Stück eigenes Leben zurück. 😃 also echt.

Und ich glaube letztendlich profitieren auch meine ehe und mein Kind davon, weil ich dann nämlich einfach ausgeglichener bin.

Ich weiß dass es nicht leicht wird, sich nochmal ein neues soziales leben aufzubauen, aber auch wenn wir nur noch 2-3 Jahre im Elsass bleiben, es wird sich lohnen. Also hoffentlich☺

 

 

 

 

12 von 12 im April ohne Bilder. Was machst du eigentlich den ganzen Tag?

Ich frage mich gerade wieder staendig wohin denn eigentlich meine Zeit  fliesst? Weil gefuehlt staendig „nichts geschafft“ und trotzdem den ganzen Tag gerannt. Und. Aber dass nur am Rande: ich frag mich auch was mit meinem Reader los ist. Mir werden laengst nicht mehr alle der vielen tollen Beitraege angezeigt. Ich hab das Gefuehl mir geht gerade einiges durch die Lappen und ich weiss nicht wie ich das aendern kann:-///

Jedenfalls: der 12. begann schon irgendwie ein bisschen verkorkst. Weil Mini nachts staendig aufwachte. Nicht nur gefuehlt, sondern wirklich. Und ich mich zwischenzeitlich auf unserem Haus:-OOOgang wiederfand. WTF, ich dachte ich wandel seit Jahren nicht mehr schlaf? Zumindest hat mich den ganzen Tag kein Nachbar angegrinst, dass laesst hoffen;-)

Um 5 stand der Mann dann auf und ich konnte nicht mehr schlafen. Um kurz vor 7 wachte Mini dann auch auf und die Nacht war um. Sie wollte dann Tubbies schauen, und dass am liebsten sofort:-O Ich find die Telletubbies ja sowas von doof. Der Mann auch. Der Mann sagt derjenige der die „Tubbies“ erfunden hat muss ziemlich viel geraucht haben und ich glaub dass auch;-) Unsere Tochter steht aber trotzdem drauf. Nunja. Sie durfte ein bisschen schauen.

Um 7:30 gabs dann Fruehstueck und Mini brachte mich wieder mal zum Lachen. Seit ein paar Tagen sagt sie naemlich dauernd Oh la la. Und mit ganz ernster Miene Tubbies zuhause. Goldig, was Kinder in dem Alter noch alles glauben;-)

Um 8 sind wir dann in die Krippe gestartet und Minis Freude war gross, denn die beste Freundin war schon da. Von wegen Kinder in dem Alter bauen noch keine richtigen Freundschaften auf. Eine befreundete Mutter wollte noch gern Kaffee trinken gehen, aber ich hab abgelehnt, weil es einer dieser Paniktage war. Kennt Ihr die auch? An den allermeisten Tagen freu ich mich einfach ueber mein gesundes Kind und blende anderes vollkommen aus. Das ich beruflich gerade keine grossen Schritte mach bspw. Aber an anderen Tagen geht dass nicht. Da bekomm ich regelrecht Panik und ueberschuette mich selber mit Vorwuerfen, weil andere es ja auch schaffen. Oder zumindest so tun!?! Keine Ahnung.

Bis die Wohnung dann einigermassen aufgeraeumt und der Hund draussen war war es schon 10. Der Mann kam dann auf eine kurze Pause heim (gluecklicherweise) und half mir. Mir wurden fuer meine Weiterbildung naemlich Vertragsunterlagen per Email zugeschickt und die muessen ausgefuellt mit der Post zurueck. Klar, dass unser Drucker gerade jetzt den Geist aufgegeben hat, oder;-) Wir suchten ewig rum, weil wir naemlich seit kurzem ein Macbook haben, und der Stick nirgends angezeigt wurde. Irgendwann schafften es aber doch und meine Panik wurde nicht gerade kleiner, weil ich naemlich entdeckt habe, dass die schon das Projekt und den zugehoerigen Projektpartner wissen wollen. Wuaaaah. Ich habe zwar das Projekt, aber eben keinen Partner dafuer mehr. Chakuuu. Irgendwann muss ich auch noch Papiere fuer den Job den ich in 2 Wochen anfang raussuchen. Hilfe. Wir schauten dann auch noch kurz kurz kurz Bilder an, die der Mann gestern auf das Macbook ueberspielt hat. Wir haben uns in den letzten 2 Jahren doch irgendwie veraltet, finden wir:-O Und mir fiel mal wieder ein, dass ich laengst mal die Tausende ungeordneten Bilder ordnen wollte. Eigentlich will ich ja Fotoalben:-O Maaaahann.

Ich kochte dann schnell, wir assen schnell, der Mann musste zurueck in die Arbeit, ich ging einkaufen und dann musste ich auch schon einigermassen schnell zur Krippe.

Und: Mini ist da nach dem Mittagsschlaf mit hohem Fieber wieder aufgewacht. Baaeem. Fiebersaft hat sie schon bekommen. Aus dem Plan mit der befreundeten Mutter und mit dem befreundetem Kind zum Spielplatz zu gehen wurde somit nichts. Schade. Einen kurzen Spaziergang haben wir aber trotzdem noch gemacht und die befreundete Mutter konnte meine Panik ein bisschen eindaemmen. Ihr gehts naemlich auch so.

Kurz vor 18 Uhr landeten wir dann aber doch noch beim Kinderarzt weil das Fieber weiterstieg und Mini immer zerbroeselter wurde. Mittelohrentzuendung. Dank der Krippe ist mein Vokabular was Kinderkrankheiten betrifft mittlerweile Recht gross;-)

Wir sind dann noch bei der Apotheke vorbei und holten allerlei Arzeneimittel, weil das arme Kind nicht nur Mittelohrentzuendung sondern auch eine beginnende Bindehautentzuendung hat.

Gegen 20 Uhr schlief Mini ein. Selbstverstaendlich erledigte ich danach alles was es noch zu tun gab. Klar, oder. Nee, Spass. Ich machte gar nichts mehr. Einfach, weil ich platt war. Abgesehen davon, dass ich die Lieblingsserie ansah, mit einer der Freundinnen aus der Heimatstadt telefonierte und mit dem Mann geredet hab, der irgendwann gegen 21 Uhr zurueckkam. Und an 1001 Dinge hab ich auch gedacht. Zum Beispiel daran, dass sich auf den Tag genau vor 13 Jahren mein Leben komplett geaendert hat, nur dass ich und auch sonst niemand dass damals ahnen konnte. Es war der Anfang vom Ende und was soll ich sagen, manche Wunden heilen nie ganz. An eine der Freundinnen die gerade durch eine sehr schwere Zeit geht, hab ich auch gedacht.

Wieder nichts „geschafft“ in diesem Sinne also:-O Aber wenigstens hab ich mich am Abend nicht mehr selbst deshalb zerfleischt. Es ist eben gerade wie es ist. Mini ist noch so klein, wir haben hier keine Grosseltern und nix und der Mann ist beruflich so sehr eingespannt, dass der Rest praktisch fast komplett an mir haengt. Klar mach ich beruflich gerade keine grossen Spruenge. Die Situation war in diesem Sinne so nicht geplant, aber manchmal spielt das Leben eben so und es ist gut so wie es ist. Es bringt nix sich mit anderen Muettern zu vergleichen, die vielleicht mit einem 12 Monate altem Kind schon wieder an der Karriere zu basteln, aber die Grosseltern nebenan haben. Einfach, weil es nicht das gleiche ist. Genauso wenig wie meine Situation mit jemandem vergleichbar ist, der alleinerziehend ist, keine Grosseltern ums Eck hat und eben so kaempft wie er kann. Jede Situation ist anders, jeder hat andere Karten und jeder versucht mit den Mitteln die er hat das beste daraus zu machen. Mehr geht nun mal nicht. Muetter schaffen schon so viel. Wir sollten uns doch echt selbst mal mehr anerkennen.

Frohe Ostern Euch allen.

 

 

 

BääÄÄM

Ich schrieb ja schon dass ich eigentlich nicht damit gerechnet hab, dass es letzten Monat mit einem Kind geklappt hat und ja, also nein. Hat es auch nicht.

Wusste ich, macht nix, koennte man meinen. Macht auch nichts. Aber es gibt immer ein Aber . O.d.e.r.? Das fiese ist naemlich, dass ich, genau wie bei Schwangerschaft Nr. 1. eine ganz kurze Zwischenblutung hatte. Und dann auch noch die Tage nicht nur einen, sondern einige Tage spaeter kamen. Passiert sonst nie.  Danke dafuer.

Klar macht man sich dann doch (ein bisschen) Gedanken.  Also ich zumindest. Fies, sag ich nur;-)

Letzendlich war ich dann doch enttaeuscht. Ich wusste bisher gar nicht, dass ich am liebsten j.e.t.z.t. ein 2. Kind haette;-)

Statt mich nun in 1. Linie auf Kind Nr. 2 zu freuen hab ich morgen „Probe arbeiten“ fuer einen Job den ich eigentlich gar nicht will. Es bringt nur einfach nix.

Den anderen Job hab ich naemlich gekuendigt weil es mir, bzw. uns einfach nichts brachte. Abgesehen von den vielen netten Menschen die ich kennenlernte und der Sprache. Und klar, es tat mir eindeutig gut wieder zu arbeiten.

Also man wird sehen.

Schade, dass ich gerade keine Bilder hochladen kann. Ich hab naemlich letztens eine super Postkarte entdeckt.

Auf der  Postkarte ist ein Einhorn und darunter steht „Auf dem Boden der Realitaet liegt eindeutig zu wenig Glitzer“ Ja, und genau so fuehle ich mich wenn ich an morgen denke;-O

Ich wuensch euch was.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bloedes Gefuehl

Die Franzosen ticken in Punkto Kinder, Kindererziehung und Kinderbetreuung anders als die Deutschen.

Sie gehen anders mit ihren Kindern um. Die Kinder stehen weniger im Mittelpunkt als manchesmal in Deutschland und das Kind wird eher an den Tagesablauf der Restfamilie angepasst als umgekehrt. In Frankreich wird  kaum gestillt. Waehrend man in Deutschland manchesmal doof angeguckt wird, weil man seinem Kind Pulvermilch gibt ist dass in Frankreich andersrum. Hier erntet Frau Blicke, wenn sie ihr Kind stillt.

Die Kinder kommen nicht wie der Grossteil aller Kinder in Deutschland mit 1, 2 oder 3 Jahren in die Krippe, sondern oftmals bereits mit 10 Wochen. Und in vielen oder sogar den meisten Faellen nicht 4, 5 oder 6 Stunden sondern aufwaerts. Kinderkrippen in Frankreich sind oftmals ab 7 geoeffnet und werden erst um 18:30 wieder geschlossen.

Die Frage, ob und wie lange Frau  zu Hause bleibt stellt sich nicht oder kaum. Spaetestens nach 3 Monaten ist Frau wieder im Beruf und das in den meisten Faellen Vollzeit. Keiner wird  sie deshalb als „Rabenmutter“ abstempeln. Praktisch, weils dieses Wort im Franzoesischem gar nicht  gibt:-D In Frankreich wird Frau eher doof angeschaut wenn sie mit einem 4 Monate altem Kind „immer noch“ zu Hause ist. Es stellt sich auch keiner die Frage, ob so ein frueher Krippenbesuch dem Kind mehr schadet als nuetzt. Es ist eben einfach so. Sogar ihre alte Linie haben die meisten franzoesischen Muetter  bald wieder zurueck.

Jedenfalls: mich persoenlich hat das franzoesische System bisher nie unter Druck gesetzt. Einfach weil ich eben keine Franzoesin bin;-) Es kam fuer mich nicht in Frage, mein Kind vor 1 Jahr in die Krippe zu bringen, schon gar nicht ganztags. Jedem das seine;-) Trotzdem hab ich bemerkt, dass ich mich (ein bisschen) geaendert hab. Die ersten Wochen in der Krippe dachte ich noch oftmals wenn ich die ganz Kleinen sah, dass sie mir irgendwie leidtun. Und ja, die Kinder welche in diesem Alter ganztaegig in der Krippe sind tun mir in gewisser Weise immer noch ein bisschen leid. Aber generell hab ich mich daran gewoehnt und finde nichts „schlimmes“ mehr daran.

Auf jeden Fall frug mich Minis Bezugserzieherin anfangs, wie viel Zeit wir fuer die Eingewoehnung haben und wann ich wieder zu arbeiten anfange. Ich erzaehlte ihr damals, dass ich mir erst was neues suchen muss weil wir neu hergezogen sind. Zwischenzeitlich dachte ich, sie haette das laengst vergessen. Einfach weil es so viele Kinder und Eltern sind und man manchmal was sagt und am naechsten Tag weiss es keiner mehr.

Da die Krippe einmal im Monat frueher schliesst und ich mir nicht 100 Prozent sicher war es wirklich auf die Minute zu schaffen fragte ich gestern eben diese Erzieherin was passiert wenn ich heute 5 oder 10 Minuten zu spaèt waere. Dann ist es eben so, dann soll ich anrufen, sagte sie und wenn ich will das die eine Mutter die Mini gut kennt mini schon mal mitnimmt soll ich nochmal anrufen und Bescheid geben weil sie Mini sonst nicht mitgeben duerfen.

Ich schaffte es aber heute gerade noch rechtzeitig. Die Erzieherin kam mit einem grossem Laecheln zu mir und freute sich dass ich es dann doch noch geschafft habe und  fragte ob ich denn nun wieder angefangen habe zu arbeiten.

Und zu allererstem Mal fuehlte ich mich vom franzoesischem System unter Druck gesetzt:-O Irgendwie war ich naemlich der Meinung dass weder diese noch eine andere Erzieherin noch wissen, ob ich schon wieder arbeite oder eben nicht. Ich dachte ich bring und hol mein Kind und sie meinen ich waere zwischenzeitlich in der Arbeit gewesen. Eventuell hat es mich genau deshalb auch nicht unter Druck gesetzt;-)

Ich hab der Erzieherin heute nicht ganz die Wahrheit gesagt, sondern so getan als wuerde ich schon laennngst wieder arbeiten. Wie kindisch ist dass denn :-O

Job und kind

Ich schrieb ja schon dass es läuft mit dem job.

Und in dem sinne dass ich mit dem job zurechtkomm und dass es mit der sprache passt stimmt dass auch. Klar, es gibt sie, die WTF MOmente.😄 es gibt halt einfach themen zu denen mir die wörter fehlen. Aber im grossen und ganzen: läuft. Ich hab wshrscheinlich in den letzten 4 wochen mehr wörter gelernt als normalerweise in 3 monaten oder so.😀

Ich hab auch einige nette leute kennengelernt und ja, es tut mir echt gut wieder zu arbeiten. Es ist ein schönes gefühl auch mal wieder anders gebraucht zu werden.

Aber es gibt leider auch ein aber.

Denn: es wurden zwar dann plötzlich doch mehr stunden (gut!!!) Aber nicht am stück. An diese möglichkeit hab ich im vorfeld gar nicht gedacht🤔

An manchen tagen arbeite ich also  2 oder 3 h und an anderen nur 1. Oder 1 h in der früh und eine mittags. Das ist ja gar nichts könnte man meinen.

Und einerseits stimmt dass auch.

Andrerseits bleibt sich der stress in der früh gleich. Man steht früher damit man das kind halbwegs stressfrei und nicht zu spät in der krippe abgeben kann. Man muss mit dem auto durch die ganze stadt wegen manchmal, ja 1 h. Dafür gehen (manchmal) ziemlich viele nerven und vor allem zeit drauf. Zeit die nicht bezahlt wird, denn bezahlt wird nur die tatsächliche arbeitszeit. Die paar cent die zum benzin beigesteuert werden sind kaum erwähnenswert.

Der mann muss nun früher los und kommt später heim weil er den bus nehmen muss. Das ticket kostet geld. An den tagen an denen ich mini vor 8 in die krippe bring muss  ich eine zusätzliche stunde krippengebühr bezahlen.

Ich bin also jeden vormittag auf achse und hetz von a nach b. Und ansich wäre dass ja auch noch irgendwie okay, wenn es sich denn finanziell lohnen würde.

Aber nee. Weil weder der stundenlohn überragend ist, noch ich tatsächlich auch nur halbwegs so viel arbeite wie ich unterwegs bin.

Selbst wenn ich beide augen zudrücke, es lohnt sich nicht.😕

Weder finanziell noch sonstwie. Es ist erst woche 4 und dieses ständige unterwegs sein an 5 tagen pro woche schlaucht mich schon jetzt.😟

Mit einem kleinem kind zu hsuse arbeiten zu gehen ist sowieso schon anstrengend genug und sollte sich dann zumindest lohnen.

Ich werd mir wohl irgendwas anderes suchen müssen.Bringt einfach nix so. 😦😩😦 blöd gelaufen😲😔😔😔

Einen schönen euch🦄🦄🦄🦄🐦🐦

 

 

Arbeiten in Frankreich mit Kind

Heute war Vertragsunterzeichnung.

Der mann kam mit. Glücklicherweise hatte ich die vergangenen tage einschliesslich heute absolut keine zeit mir die frage zu stellen, wie dass wohl wirken mag.

Denn: pünktlich zum wochenende wurde mini wieder mal krank und das freudig erwartete wochenende fiel aus. 2 verabredungen mussten abgesagt werden und stattdessen lief die waschmaschine auf hochtouren. Mini hat nämlich magendarm, mit freundlichen grüssen aus der krippe.🤔 also ehrlich: so viel wäsche wie in den letzten tagen hab ich glaube ich noch nie gewaschen. Und so oft meine hände gewaschen erst recht nicht. 😉 aber hey – immerhin haben der mann und ich das ganze wochenende zusammen verbracht – das kommt nicht oft vor in letzter zeit.😄

Jedenfalls kam er heute mit. Ist ja auch ein vertrag und nicht meine sprache.

Die frau war echt nett. Netter als letztes mal eigentlich. Und alles war gut – bis sie plötzlich von 10 h pro m.o.n.a.t. sprach. Surprise surprise😜

What? Davon hat sie beim letzten mal nix gesagt. Ich bin mir ziemlich sicher es richtig verstanden zu haben. 15 h pro woche. Von anfang an.

Jetzt jedenfalls sind es 10 h pro monat😤 – erstmal. Zur probe, angeblich ist das immer so sagt sie plötzlich. Hätte man auch mal sofort sagen können oder.

wenn im 1. Monat alles gut läuft werden es  mehr stunden, ich kann wenn ich will auch auf 20 30 oder 40 hochgehen. Also hat sie zumindest gesagt.🤔

Zuerst war ich ganz schön entäuscht. Weil was will ich mit 2 h pro monat?

Der mann sieht das anders. Weil ich jetzt knapp 2 jahre mit mini zu hause war weils nicht meine sprache ist und weil wir das geld nicht ganz dringend brauchen.  1 monat langsam und dann richtig. Kleine unvorhergesehene schonfrist am anfang sozusagen. 🤔

Das gehalt ist jetzt  auch nicht mega, aber dass wusste ich schon vorher. In frankreich sind die gehälter fast immer weniger als in deutschland. Aber das ist okay.

In 2 tagen gehts los.

Und was wenn das kindlein bis dahin immer noch nicht wieder gesund ist? Dann mach ich wohl das was in frankreich viele machen. Das kind krank in die krippe bringen.😤

Glücklicherweise geht es ihr gar nicht mehr richtig schlecht. Sie ist nur noch einfach nicht ganz gesund.

Also man.wird.sehen.

 

 

 

9 Monate

Gerade schlaeft mein kleines grosses Kind.

Eigentlich muesste ich die Wohnung aufraeumen. Dringend!!! Wir sind gestern Abend erst aus meiner Heimatstadt wiedergekommen. Die Liste was ich heute also alles tun muesste ist riesig, vor allem weil wir morgen schon wieder fuer 5 Tage Besuch kommen. Und man ja auch niemandem zumuten will, im Chaos zu uebernachten.:-D Aber sei es drum.

War sehr schoen bei mir zu Hause. Viel Zeit mit den Grosseltern verbracht, meine Mutter mehrmals gesehen, die Geschwister und die Freunde. Viele Haende fuer mein Kind. Es ist jedesmal toll. Und gleichzeitig sehr anstrengend, weil es noch weniger 5 Minuten Ruhe gibt, als hier. Aber das macht nichts.

Mein kleines grosses Kind ist nun schon 9! Monate alt. Wie die Zeit vergeht. Und was das Kind in letzter Zeit alles gelernt hat. Aus dem ewigen durch die ganze Wohnung rollen wurde ploetzlich allein hinsetzten und nun krabbeln. Der Hund ist nun staendig auf der Flucht, weil mein Kind immer dahin will wo der Hund gerade ist.:-O Man (ich) ist also nur noch am Hinterherrennen:-D Ploeztlich kann sie sich alleine hochziehen, spricht die ersten Woerter und zu allem was so passiert, kommt ein „Oh“ oder „Ui“. 😀 Wahnsinn. Aus dem kleinem Mini das anfangs alles verschlief und kaum weckbar war, wurde ein MiniMensch, der ploetzlich sehr genau weiss was er will und auch was er nicht will. Will Mini irgendwas nicht: Gebruell. Passt was nicht: Gebruell. Nein, du darfst nicht an meinen Haaren ziehen: Gebruell. Aber auch regelrechte Lachflashs wenn irgendwas lustiges passiert. 😀  Aber warum sagten eigentlich alle zu mir, die ersten 3 Monate waeren die schlimmsten? Da schlief das Kind ja noch dauernd am Tag. Das ist jetzt anders. Aber: dafuer duerfen wir Nachts wieder durchschlafen. Das ist echter Luxus:-D

Zu Beginn der Elternzeit, bzw. waehrend der Schwangerschaft dachte ich ernsthaft, ich koennte in diesem Jahr Wunder was alles machen. Ein neues Hobby, franzoesisch viel besser lernen, besser kochen lernen. Nunja:-D Naiv, denk ich mich jetzt.  Nicht weil mein Kind in irgendeiner Weise komplizierter waere als andere, sondern weil es eben einfach ein Kind ist und einem in diesem erstem Jahr viel, um nicht zu sagen einiges oder sogar alles abverlangt wird.

Es gab zwar in den letzten 9 Monaten ein paar Abende in einer Bar mit Freunden, wenn Papa und Kind alleine zu Hause geblieben sind und viele viele viele schoene Momente. Wir sind keineswegs die ganze Zeit zu Hause gesessen. Trotzdem verbringt man mit einem Kind zwangslaeufig mehr Zeit zu Hause. Man wird von 0 auf 360 in eine Kinderwelt katapultiert, die man (ich) sich vorher einfach nicht vorstellen kann.

Die letzten 9 Monate war ich also fast ausschliesslich Mutter. Nicht, dass ich „vorher“ staendig perfekt gestylt war oder so, aber jetzt manchmal. Naja.  Es wird gar nicht mehr so sehr darauf geachtet, was man anhat, hauptsache man sieht nicht, was das Kind zum Mittagessen hatte:-D Ja und irgendwo las ich auch mal, dass ein Koerper nach der Schwangerschaft nochmal 9 Monate braucht, um wieder den „Vorher“ Zustand zu erreichen. Joa. Da war ich wohl auch nachlaessig. Viel weniger Sport als zuvor kombiniert mit viel Rumsitzten und gern mal noch und noch eine Schockolade hat seine Spuren hinterlassen. Nicht das ich „fett“ geworden waere, nein. Aber ich fuehl mich nicht mehr wohl. Der Plan nicht shoppen zu gehen, sondern zu warten bis alles wieder passt, wurde kurzfristig ueber Bord geworfen. Man kann ja nicht ewig in den gleichen 5 Klamotten rumrennen:-D

Unsere Ehe hat sich irgendwie veraendert. Davor noch grossspurig geredet, uns wird es nicht so gehen, aber natuerlich hat sich was geaendert. Wir sind Eltern geworden.  Diese Tatsache wirft so ziemlich alles durcheinander. 😀

Ich wohn in einem anderem Land  und hab kaum was davon mitbekommen. Ich hab noch nicht mal gross darueber nachgedacht, weil einfach so vieles andere im Vordergrund stand.

Ich muss mir um meinen Beruf Gedanken machen. Wir sind umgezogen, die Zeit vergeht schnell und irgendwann muss ich mir was neues suchen, mit Kind.

9 Monate. Mein Kind geht ab naechsten Monat 2 Mal pro Woche in die Creche.

Es wird also Zeit das momentane Leben zu veraendern. Mutter sein, aber auch noch irgendwie noch ein eigenstaendiges Leben haben. Geht das? Man wird sehen.

Und jetzt ist mein kleines grosses Kind schon wieder wach und wir werden gemeinsam versuchen, das Chaos in der Wohnung zu beseitigen:-D