Milch

S wie stillen

Heute muss ich einfach mal was zum Thema stillen schreiben.

In Frankreich ist das Thema irgendwie nicht so präsent. Entweder man stillt oder man stillt nicht, aber die meisten stillen nicht oder nur kurz.

In Deutschland hat man manchmal das Gefühl, dass die „stillmafia“ unterwegs ist, sozusagen. Manchmal zumindest. 😉 und mich nervt es einfach, wie aggressiv Mütter teilweise zueinander sind.

Muttermilch ist das beste für ein Kind, klar. Aber wenn eine Mutter nicht stillen kann/will ist das doch wirklich kein Drama. Kinder werden heutzutage auch mit pulvermich gross. Es gibt wirklich schlimmeres, finde ich.

Dass mit dem Thema in Deutschland nicht zu spaßen ist hab ich schon in Schwangerschaft 1 gemerkt. Ob wir uns schon auf das Thema stillen vorbereitet haben, fragte die seltsame Hebamme damals im geburtstsvorbereitungskurs. Hatten alle, ausser mir. Ich war die einzige, die es einfach auf sich zukommen lassen wollte. Und damit war ich die, die irgendwie „komisch“ war;-) Tsss. Ich finde es ja echt ok, wenn man sich in das Thema einliest usw. Ich für mich dachte mir damals eben einfach, dass Frauen seit Ewigkeiten stillen und es früher auch nicht 1001 Informationen dazu gab. Und das beste ist, dass maN heutzutage problemlos an Informationen kommt, falls es ein Problem o.ä. gibt.

Dann kam Mini auf die Welt und musste eine ganze Weile im Krankenhaus bleiben. Ich war nie allein mit meinem Kind und gefühlt 1001 Leute zerrten an uns beiden rum, um mir zu zeigen, wie das Stillen denn so funktioniert. Ich fand es furchtbar und es hat mich unglaublich gestresst. Es hat dann auch nicht funktioniert und ich gab Mini nur noch abgepumpte Milch, im Kh. Einige Schwestern inkl. Stillberaterin waren entsetzt😉Ich auch, denn dass mir gefühlt das halbe Krankenhaus auf den Busen starrt und tatscht, machte mich fertig.reicht doch schon, dass man bei so einer Geburt vorübergehend sämtliche Privatsphäre verliert, oder? Zuhause, alleine und ganz in Ruhe probierte ich es wieder und es klappte. Eine weile später stellte die nachsorgehebamme fest, dass das Kind ein paar gram verloren hatte. Drama.Wieder redete gefühlt die halbe Welt auf mich ein. ICh sollte das Kind dann alle 2 h wecken und anlegen, auch nachts. letztendlich war das der Anfang vom Ende. Denn ein Kind von Minis größe braucht einfach nicht so viel wie ein Kind das deutlich kleiner auf die Welt kommt. Hätte ich damals auf mein Gefühl gehört, hätte ich Mini einfach schlafen lassen. Hab ich aber nicht. Weil man beim 1. Kind einfach unsicher ist, bzw. Sich schnell verunsichern lässt. Also ich zumindest😉

Beim Punkt entschied ich mich mir diesmal von niemandem reinreden zu lassen. Glücklicherweise kam der Punkt gesund und ohne jegliche Komplikationen auf die Welt.
Er trank von Anfang an gut, und keiner kam und redete mir rein. Das personal bot an, mir zu helfen und mir ein paar tricks zu zeigen und das nahm ich gern an. Weil sie einfach respektvoll mit mir umgingen.

Nach einer Weile hatten wir dann aber doch ein paar stillproblemchen. Der Punkt biss richtig fest zu, so haifischmässig. Das tat echt weh. Wie kann man bloß so fest beißen, ohne Zähne? Graaaaa. Die Hebamme brachte mir eine salbe und ein stillhütchen mit und es wurde besser.

Und weil der Punkt zeitweise echt langsam trinkt und das kompliziert ist wenn ich mit ihm und Mini allein bin und sich unser Alltag manchmal besser organisieren lässt wenn er nicht von der Brust trinkt pump ich manchmal ab und der Punkt kriegt es so.

Wuhuu, deshalb hab ich auch schon einige Vorwürfe gehört. WeiL stillhütchen und abpumpen nämlich schlecht sind. Wegen diesem und jenem. Aber der Punkt hat weder ein Problem auf 2 verschiedene weisen zu trinken noch sonstwas. Es geht ihm gut und ist es nicht am Ende total egal w i.e. Er trinkt?

Mein früheres ich, dass von vor 2 Jahren hätte sich dadurch wieder total verunsichern lassen. Mein jetziges ich steht diesmal drüber.

Weil es nämlich ganz allein meine Sache ist und jeder seinen eigenen, den für ihn besten Weg finden muss.

Ja, ich geb es zu. Ich still nicht so gern in der Öffentlichkeit und ich bin gern ein bisschen flexibeler. Es ist unser Weg und er passt gerade für uns alle.

Und ich finde, dass Mütter gerne ein bisschen toleranter sein dürften, gegenüber anderen Müttern. Leben und leben lassen, oder nicht?
Es ist doch letztendlich total e.g.a.l. Ob eine Mutter stillt oder nicht stillt oder wie sie stillt oder ob sie einen Kaiserschnitt hatte oder was weiß ich. Die allermeisten Mütter lieben ihre Kinder und der Rest ist doch egal.

Traurigerweise gibt es ja trotzdem immer noch genug fälle, wo man wirklich handeln m.u.s.s. , nicht nur sollte. Wo Kinder geschlagen und vernachlässigt werden o.ä.

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