Rentrée

Neustart

Irgendwie war es in letzter Zeit ganz schön still auf dem Blog. Nicht, weil ich nichts schreiben wollte, sondern einfach weil August war und damit Krippenferien. Ich kam einfach zu nichts, und wenn war ich zu ko. Wuah.

Überraschenderweise ist die Zeit aber trotzdem viel schneller verflogen als gedacht, und jetzt ist er da, der Rentree, wie man in Frankreich sagt. Kaum zu glauben, irgendwie. Wo rennt bloss die Zeit hin?

Jedenfalls hat gestern die Creche wieder aufgemacht und für Mini brachte und bringt dass nun eine grosse Veränderung. Sie ist nun in einer anderen Gruppe, in der Gruppe für die Grossen.

Klar, es ist immer noch die gleiche Creche und sie kennt auch seit einer ganzen Weile die Räume und auch teilweise die Erzieher. Sie war schon öfter mal in der anderen Gruppe. Ausserdem wechselt nicht nur sie, sondern alle kleinen grossen Kinder.

Alles also kein Problem, könnte man meinen. Viele Eltern haben gestern ihre Kinder um 8 abgegeben und um 16.30, 17.30 oder teilweise sogar um 18.30 wieder abgeholt. Wie immer eben, denn die Kinder kennen die Creche ja schon.

Und es mag Kinder geben, denen der Wechsel tatsächlich nicht viel ausmacht, die ohne mit der Wimper zu zucken dann eben sind wo sie sind. Bei den Grossen.

Meine Tochter gehört aber nicht zu diesen Kindern. Ich hab mir dass nicht nur gedacht, ich wusste es;-)

Mini ist generell ein ziemliches Mamakind. Sie geht gern in die Creche, aber Trennungen fallen ihr trotzdem schwer. Veränderungen auch. Sie ist nun eben die eine Gruppe gewöhnt, die Erzieherinnen dieser einen Gruppe und den Ablauf bei den Kleinen. Dooferweise ist auch Minis beste Freundin gerade noch im Urlaub.

Zum Glück konnte der Mann Mini gestern in die Krippe bringen. Nicht nur zum Glück, weil Mini nun in die andere Gruppe soll, sondern weil Mini die letzten 4 Wochen fast ausschliesslich mit mir verbracht hat. Egal ob nun neue oder alte Gruppe, hätte ich sie gebracht wäre der Abschied und Wiedereinstieg schwieriger für sie geworden. Und irgendwie versteh ich dass sogar, denn auch für mich hat es sich irgendwie seltsam angefühlt.

Jedenfalls gab es schon die ersten Tränen, als Mini in der Creche ankam. Und noch mehr Tränen, als sie plötzlich in der anderen Gruppe stand. Wie erwartet.

Der Mann blieb lange mit ihr da und ging erst, als es keine Tränen mehr gab. Er holte sie früh wieder ab. Mini ging s gut. Nachmittags waren wir baden, auch alles gut.

Heute brachte wieder der Mann Mini in die Creche und holte sie früher als sonst wieder ab.Mini war aber nicht in ihrer neuen Gruppe, sondern in der Gruppe, in der sie bisher war;-) Sichtlich froh sass sie mit den nun deutlich kleineren Kindern beim Gouter und verspeiste gerade ein Riesenstück Kuchen. Chakka.

Mini ist nämlich kurz nachdem der Mann ging ausgeflippt und wollte u.n.b.e.d.i.n.g.t. in „ihre“ Gruppe und letztendlich durfte sie dass dann auch.

Nicht nur wir kennen unser Kind, sondern auch die Creche. Denn genauso wenig wie wir ist die Creche überrascht, dass Mini ein bisschen länger braucht. Aber macht nichts, sie bekommt die Zeit die sie braucht und wenn sie vorerst dann jeden Tag in der alten Gruppe landet ist dass eben so und auch ok. Vielleicht wird es am Ende doch schnell gehen, wenn Minis Freundin zurück ist. Man weiss es nicht. Jedenfalls bin ich wirklich echt dankbar um diese Krippe. Wir hatten alles in allem echt Glück.

Der Nachmittag heute war dann etwas schwieriger. Mini hat in der Krippe keine einzelne Sekunde geschlafen und war generell echt unlenkbar. Entweder sie hat geweint oder gelacht oder war sauer und gefolgt hat sie kein bisschen. Puh.

Für mich war das ziemlich anstrengend, aber irgendwie blieb mir heute nichts anderes übrig als es einfach auszuhalten und da zu sein. Es ist gerade viel für Mini. Ich versteh dass.

Ich hab mich schon oft gefragt, ob Mini sich wegen ihrem schwierigem Lebensstart damit schwerer tut als andere Kinder, oder ob es daran lag, dass ich während der Schwangerschaft nervlich so fertig war, oder ob sie eben einfach ist wie sie ist. Sehr sensibel. Bin ich ja auch. Man weiss es nicht.

Jedenfalls lieb ich sie genau so wie sie ist.

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La Rentrée

In Frankreich feiert man auch Neujahr, aber das eigentliche „neue“ Jahr beginnt mit dem Rentrée.

Im Sommer haben die Kinderlein lange Ferien und diese Zeit wird genutzt. Das ganze Land macht Urlaub und somit steht das Land in dieser Zeit gewissermassen  still. Behoerden arbeiten auf Sparflamme, bzw. sind gar nicht erst geoeffnet, viele Geschaefte bleiben geschlossen und ganze Staedte wirken teilweise wie leergefegt. Parkplaetze, die unter anderen Umstaenden praktisch nie zu finden sind, sind ploetzlich im Ueberfluss vorhanden – selbst in Paris. Kuerzlich kamen wir da nach unserem Urlaub vorbei und blieben fuer einige Stunden, Verwandschaft vom Mann besuchen. Eigentlich ist es Wahnsinn, wegen ein paar Stunden nach Paris reinzufahren.  Wegen immer Stau und nie vorhandenen  Parkplaetzen. Aber es ging, weil viele Menschen (noch)  ausgeflogen sind. Wahnsinn wars letztendlich trotzdem weil es an die 40 Grad hatte und die Stadt aufheizt wie ein Backofen, aber gut:-D

Inzwischen neigt sich der Sommer aber dem Ende zu und alles steht im Zeichen des neuen (Schul)jahres. Menschen kehren zurueck, ueberall haengen Plakate die in irgendeiner Form irgendwas mit dem Rentrée zu tun haben und man wird  oft gefragt ob alles gut geht mit dem Rentrée.

Obwohl bei mir Jahre nach wie vor im Januar beginnen und im Dezember enden, sind wir dieses Jahr mitten drin im Rentrée. Wir hatten einen tollen Sommerurlaub und jetzt steht alles auf Neuanfang. Der Mann faengt morgen wieder an zu arbeiten und Mini geht ab Mitte September in die Creche. Das ist fuer Mini absolutes Neuland und fuer mich gewissermassen auch. Wir haben im letzten Jahr so viel Zeit zusammen verbracht und an diese neue Situation muessen wir uns beide erstmal gewoehnen:-) Wenn mit Mini alles klappt such ich mir einen neuen (Teilzeit)job. Was genau und wie genau weiss ich selbst noch nicht, aber irgendwie wird es schon funktionieren. Es gibt  einige  Dinge in meinem Leben die ich unbedingt anpacken muss. Manchmal macht mir das Angst, aber irgendwie wird dass alles schon funktionieren.

Man darf eben nie den ganzen Weg anschauen, sondern immer nur direkt voraus. Und wenn man dann noch an sich glaubt, kann man viel mehr schaffen als man sich eigentlich zutraut.