Das auswandern nicht unbedingt der Traum von Palmen Strand und purem Glück ist hab ich ja schon mal geschrieben.
Das Frankreich nie mein „traumland“ und Elsass erst recht nie meine „traumregion“ war auch.
Dass ich fürs auswandern gemacht bin, dass dachte ich aber schon.
Dass es Frankreich werden würde, daran dachte ich zwar nie, aber so spielt eben das leben😉
Und was soll ich sagen: der Anfang war wirklich echt hart. Persönliche Probleme, gerade Mutter geworden und weder den Mut französisch zu sprechen noch ausreichend Wörter. 😉 ich fand Franzosen zum grossen Teil einfach nur doof und wäre oftmals am liebsten unsichtbar geworden😉
Trotz schöner Momente fand ich das erste Jahr wirklich sehr, sehr schwierig.
Weil man niemanden kennt, sich Freundschaften nicht mehr so schnell entwickeln wie zu Studienzeiten und der ganz persönlichen lebensumstände.
Zwischenzeitlich geht es uns hier gut. Wir haben einen neuen Freundeskreis, mein französisch ist deutlich besser und unsere persönliche Situation hat sich geändert.
Trotzdem gibt es immer noch Rückschläge und Frust und Frankreich ist immer noch nicht „mein“ Land.
Heute gab es wieder diese frustsituation. Die Hebamme kam nach hause, der mann war auch da. Ich war müde, angeschlagen, fertig. Das sind tage an denen ich weniger gut französisch sprechen, mich weniger konzentrieren kann und eher mal nachfragen muss. Und wie es eigentlich auch sonst oft ist, wenn der mann da ist und wir in Frankreich unterwegs sind redete die Hebamme letztendlich fast mehr mit ihm als mit mir. Weil es eben seine Sprache ist und er das System kennt. So ist das fast immer. Umgekehrt, wenn wir in Deutschland unterwegs sind, werd meist ich angesprochen auch wenn es um ihn geht und er wirklich gut deutsch spricht.
An guten Tagen stört mich das nicht, aber heute hat es mich ziemlich gefrustet. Ich bin mir ziemlich blöd vorgekommen und irgendwie doof.
Ausserdem frag ich mich manchmal was der Mann in solchen Situationen von mir hält, ob er denkt ich würde es nicht schaffen in Frankreich und wäre irgendwie zu doof.
Er beteuert zwar immer das Gegenteil, aber ich komm mir trotzdem manchmal blöd vor so auf ihn angewiesen zu sein. Wegen den französischen papieren und so.
Manchmal komm ich mir einfach unfähig vor. Klar, Rückschläge sind normal und ich weiß auch dass es Jahre dauert, bis man sich wirklich eingefunden hat, aber trotzdem. Es frustriert.
Auch wenn von den vielen deutschen die ich hier kennengelernt hab nur eine perfekt französisch spricht (nach 10 jahren) und sich im französischem System zurechtfindet wie in dtl.
Der Rest ist wie ich. Es läuft aber vieles wird nach wie vor in dtl erledigt. Arztbesuche und der ganze Kram bspw. Geht ja auch im Elsass 😉
An manchen Tagen akzeptier ich das so für mich, aber an manchen stört mich das. Aber umziehen ist ja immer auch mit Rückschlägen und Frust verbunden🤔