Sprache

Tag 3 – yes

Der Mann und ich haben es tatsächlich geschafft uns das ganze we nicht anzuzuicken…yeah.

Irgendwie lief es diesmal. Wir haben freunde getroffen, die Kinderlein waren brav wir konnten uns sogar erholen und was erledigen. Chakka.

Vielleicht liegt es auch wirklich daran dass Mini brav War und der Punkt kaum gequengelt hat..Dass ist dann schon was anderes.

Ich muss schon echt sagen dass ich froh bin mit einem Franzosen verheiratet zu sein und nicht mit einem Amerikaner.

Der Mann und ich haben heute abend eine Doku über die Menschen im tiefem Süden von Amerika gesehen und ich kann nur sagen…Hilfe. 😂

Klar, natürlich darf man das nie verallgemeinern aber deren Kultur und das worauf sie stehen….NunJa. Andere Länder andere Sitten gell.

Der Mann und ich haben heute wieder die ganze zeit auf deutsch geredet…Graaa. Dabei hatte ich mir wirklich echt vorgenommen wieder mehr französisch mit ihm zu sprechen. Ich hab zwischenzeitlich nämlich ein bestimmtes Level erreicht, und seitdem. ..Nichts mehr. Immerhin lief die Doku auf französisch…juhee.

Und morgen beginnt ja auch wieder die neue Woche

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Kb wie kein bock

Huch. Gestern abend war ich so müde, dass ich eingeschlafen bin und nicht mal mehr bemerkt hab, dass ich auf veröffentlichen gedrückt hab. Hilfeeee😀😂🤔

Jedenfalls: Mini hat einen echten Sprung gemacht. Entweder ich war zu abgelenkt oder es ging wirklich schnell, gemerkt hab ichs nämlich nicht.

Sie redet jetzt wirklich wirklich gut und in ich Form, will alles selber machen weil sies alleine Schafft,Saft sie und so ist es meistens auch. Toilette klappt und irgendwie wirds immer lustiger mit ihr, weil sie mehr versteht und redet.

Und, danke danke danke, die trotzphase ist Grad in der offphase.puh. Vor kurzem noch dachte ich ich schieß die trotzphase mitsamt Kind auf den Mond. Schlimm, echt.

Sogar ins Bett gehen klappt Grad super, eine Geschichte und das Kind liegt im Bett. Ganz ohne Drama. Darf gern so bleiben.😀 hoffentlich.

Das Kind entwickelt sich auch zu einer super grossen Schwester. Sie singt sie tröstet und redet mit dem Punkt. Manchmal ist sie zugegebenermaßen etwas wild unterwegs, und man muss ein bisschen aufpassen auf den Punkt, aber alles in allem passt dass 😄

Ausserdem wird Mini so langsam wirklich zu einer eigenen Person. Ich dachte sie geht bestimmt mal Sport machen, und Mini klettert auch echt gut, aber ihr Herz schlägt eher fürs singen und Tanzen. Ausserdem ist sie ein echtes Mädchen. Die steht jetzt schon länger vor spiegeln als ich und w.e.h.e. Die Klamotten passen nicht zusammen. Und die ist ja noch nicht mal 3. Tsss.

Und, und dass beschäftigt mich seit paar tagen irgendwie, obwohl das doch total doof ist: Mini kapselt sich immer mehr von den befreundeten Kindern ab. Sie spielt gerade lieber alleine oder mit anderen Kindern in der creche. Ist ja auch voll ok. Die anderen Kinder sind jetzt enger zusammen und Mini ein bisschen raus, weil sie dass so wollte. Sie findet die wohl Grad irgendwie doof.😉

Darf sie ja auch.😉 es ist nur für mich schwierig, weil da wieder meine eigenen Ängste durchkommen und sich ein bisschen auf sie übertragen und ich ein bisschen Angst Krieg dass sie plötzlich alleine und ausgeschlossen da steht. Tsssss. Ganz schön doof und nur in meinem Kopf, aber trotzdem.😨

Einfach ätzend wenn man sich ständig über nichts 1001 Gedanken macht. Dabei ist in 6 Monaten eh wieder alles anders, weil dann alle woanders hingehen und alle auch noch andere Freunde finden.

Wie ist das bei euren Kindern?

Geburt und Co.

Tsss, eigentlich hab ich gestern schon mal darüber geschrieben, aber der Text ist irgendwie unwiderbringlich einfach verschollen. Wuah.

Kürzlich hatte ich wieder einen KontrollTermin beim Frauenarzt. Ich bin ja schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich sowas mittlerweile schaff. Es funktioniert ohne den Mann sogar besser als mit ihm. Einfach weil tendenziell mehr mit ihm geredet wird als mit mir wenn er da ist. Und weil es auch nicht so prickelnd ist, auf den Stuhl zu müssen wenn er da ist. Klar, er schaut da nicht direkt hin und war ja eh schon bei der 1. Geburt dabei, aber trotzdem.😉

Jedenfalls: dem „punkt“ geht es gut, dass ist ja sowieso das wichtigste. Allerdings sind einige werte ziemlich Grenzwertig. Bei Mini muss es damals ähnlich gewesen sein, nur mit dem Unterschied das die Ärztin in Deutschland nicht hingeschaut hat. Blöde kuh😣

Auf jeden Fall wird nun eben noch engmaschiger kontrolliert als eh schon. Wenn alles so bleibt, wird der Punkt einige Tage vor dem deutschen Termin geholt, ewig warten kann man nämlich nicht mehr. Vielleicht, und dass wäre wohl das beste, entscheidet er sich einfach dazu früher auf die Welt zu kommen.😄

Ich bin echt erleichtert. Der fa war echt nett und ich fühle mich wirklich sicherer weil er die Dinge im Blick behält und so ganz anders ist als die Fa in Deutschland. Und so kommt es nun eben wie es kommt: entweder der Punkt kommt ein bisschen früher oder halt auch nicht und wird dann geholt. Damit kann ich leben.

Das bedeutet dann also, dass wir in spätestens 5 Wochen wieder Eltern werden.

Ich kann es noch gar nicht glauben, also jetzt mal echt nicht.😄

Ich freue mich riesig, klar. Aber ein bisschen Angst hab ich auch. Wie eird es wohl werden, mit zwei Kindern?

Auswandern-frust

Das auswandern nicht unbedingt der Traum von Palmen Strand und purem Glück ist hab ich ja schon mal geschrieben.

Das Frankreich nie mein „traumland“ und Elsass erst recht nie meine „traumregion“ war auch.

Dass ich fürs auswandern gemacht bin,  dass dachte ich aber schon.

Dass es Frankreich werden würde, daran dachte ich zwar nie, aber so spielt eben das leben😉

Und was soll ich sagen: der Anfang war wirklich echt hart. Persönliche Probleme,  gerade Mutter geworden und weder den Mut französisch zu sprechen noch ausreichend Wörter. 😉 ich fand Franzosen zum grossen Teil einfach nur doof und wäre oftmals am liebsten unsichtbar geworden😉

Trotz schöner Momente fand ich das erste Jahr wirklich sehr, sehr schwierig.

Weil man niemanden kennt, sich Freundschaften nicht mehr so schnell entwickeln wie zu Studienzeiten und der ganz persönlichen lebensumstände.

Zwischenzeitlich geht es uns hier gut. Wir haben einen neuen Freundeskreis, mein französisch ist deutlich besser und unsere persönliche Situation hat sich geändert.

Trotzdem gibt es immer noch Rückschläge und Frust und Frankreich ist immer noch nicht „mein“ Land.

Heute gab es wieder diese frustsituation. Die Hebamme kam nach hause, der mann war auch da. Ich war müde, angeschlagen, fertig. Das sind tage an denen ich weniger gut französisch sprechen,  mich weniger konzentrieren kann und eher mal nachfragen muss. Und wie es eigentlich auch sonst oft ist, wenn der mann da ist und wir in Frankreich unterwegs sind redete die Hebamme letztendlich fast mehr mit ihm als mit mir. Weil es eben seine Sprache ist und er das System kennt. So ist das fast immer. Umgekehrt, wenn wir in Deutschland unterwegs sind, werd meist ich angesprochen auch wenn es um ihn geht und er wirklich gut deutsch spricht.

An guten Tagen stört mich das nicht, aber heute hat es mich ziemlich gefrustet. Ich bin mir ziemlich blöd vorgekommen und irgendwie doof.

Ausserdem frag ich mich manchmal was der Mann in solchen Situationen von mir hält, ob er denkt ich würde es nicht schaffen in Frankreich und wäre irgendwie zu doof.

Er beteuert zwar immer das Gegenteil,  aber ich komm mir trotzdem manchmal blöd vor so auf ihn angewiesen zu sein. Wegen den französischen papieren und so.

Manchmal komm ich mir einfach unfähig vor. Klar, Rückschläge sind normal und ich weiß auch dass es Jahre dauert, bis man sich wirklich eingefunden hat, aber trotzdem. Es frustriert.

Auch wenn von den vielen deutschen die ich hier kennengelernt hab nur eine perfekt französisch spricht (nach 10 jahren) und sich im französischem System zurechtfindet wie in dtl.

Der Rest ist wie ich. Es läuft aber vieles wird nach wie vor in dtl erledigt. Arztbesuche und der ganze Kram bspw. Geht ja auch im Elsass 😉

An manchen Tagen akzeptier ich das so für mich, aber an manchen stört mich das. Aber umziehen ist ja immer auch mit Rückschlägen und Frust verbunden🤔

 

 

Zuckertest und so

Vielleicht hab ich ja schon mal geschrieben, dass es in Frankreich ein bisschen anders ist als in Deutschland.

Für Blutabnahmen, den Zuckertest und pipi muss man ins Labor.

Zum Glück ist die Klinik in der Nr.  2 auf die Welt kommen soll nicht allzu weit entfernt und zum Glück gibt’s da auch ein separates Labor.

Zugegebenermaßen hätte ich den Termin heute früh am liebsten abgesagt und mich wieder ins Bett verkrochen. Der krippenvirus🤔

Aber hilft ja nix. Also kam ich irgendwann da an und eigentlich war es auch gar nicht schlimm.

Zuerst  Blut abnehmen, dann in den Becher pinkeln, nach 1 h wieder Blut abnehmen und das süße Getränk trinken und Widerrum 1 h später nochmal Blut abnehmen. Morgen kann ich die Ergebnisse holen.

Irgendwie sagen ja alle dieser Saft wäre so eklig,  aber fand ich irgendwie gar nicht.

Die zeit wurde halt irgendwann lang, aber zum Glück hatte ich ein Buch dabei.

Die Frauen waren auch alle nett. Ich hab sogar einen extrawsrtezimmer mit eigener liege bekommen und am ende haben sie mir Kaffee spendiert. Ich glaube, mir geht es in Frankreich jetzt ein bisschen wie dem Mann anfangs in der Heimatstadt.

Die ersten Jahre hatte er nämlich noch einen ziemlich französischen Akzent und die meisten fanden dass irgendwie cool.😀 nach dem Prinzip uiiii ein franzoooose.

Ich glaube bei mir ist das jetzt ähnlich. Man könnte ja meinen im Elsass wäre das irgendwie anders, weil hier prinzipiell ja viele deutsche rumrennen, aber wenn es um arztbesuche und sowas geht bleibt eben doch lieber jeder in „seinem“ Land.

Es gibt hier sogar deutsche die nur wenige km von der französischen grenze wohnen, hier schon geboren und aufgewachsen sind und noch nie in Frankreich waren. Andersrum gibt’s dass auch.

Jedenfalls hat es mit der sprache gut geklappt und jetzt hoffe ich halt, die Ergebnisse sind alle ok.

Geht doch.

Als ich den Mann kennengelernt hab, hab ich gar nicht erwähnt, dass ich irgendwann mal in der Schule französisch hatte. Vergessen oder so;-)

Klar hat er es von irgendwem dann trotzdem erfahren.   Und natürlich ging es dann los. Wiiiiiiieeee, du hast in der Schule mal französisch gehabt? So so. Na, dann können wir ja jetzt auch französisch reden. Hi.hi.hi. Klar. Ich und französisch.

Mir hat sich zu Schulzeiten wegen französisch zwar nie direkt der Magen umgedreht, was wegen bspw. Mathe, Chemie oder Physik durchaus vorkommen konnte, aber französisch gehörte definitiv nie. nie. nie. zu meinen Lieblingsfächern.

Englisch war immer  „meine“  Sprache. Englisch kann man einfach reden, ohne 1001 mal zu überlegen, an welcher Stelle das Verb nun stehen muss und wie man es denn Jezt wieder verändern muss. Englisch ist einfacher zu verstehen, und generell irgendwie leichter. Es gab mal eine Zeit in der ich wirklich gut in Englisch war, denn all die Zeit im Ausland war Zeit in der nur Englisch gesprochen wurde.

Französisch hat mich immer genervt. Schon allein die Aussprache, die vielen Striche und Akzente, und überhaupt die Grammatik. Wuah. Ich hatte zwar nie schlechte Noten, aber vieles war einfach nur kurz auswendig gelernt und danach wieder weg. Französisch reden ging gar nicht. Haben wir in der Schule auch nicht oft, und wenn wir doch mal ein paar Sätze sagen mussten, war dass irgendwie unterirdisch. Ein einziges Rumgehampel. Allerdings nicht nur bei mir.Wenigstens dass;-)

Jedenfalls: ich hatte nach der Schule nix mehr mit französisch zu tun. So gar nichts. Und ich hab es nicht vermisst.

Hätte mir jemand gesagt, dass ich mal in Frankreich leben könnte, mein Kind (auch) die französische Staatsbürgerschaft hat und zweisprachig aufwächst hätte ich dieser Person einen Vogel gezeigt. Ganz sicher.

Die erste Zeit in Frankreich war aber auch hart. Wie oft hab ich mir die Frage gestellt, was ich hier überhaupt mach. Und überhaupt. H.i.l.f.e. Frankreich, Franzosen, die französische Sprache. Wenn ich mich plötzlich zwischen lauter Franzosen wiedergefunden hab und was s.a.g.e.n. musste oder sollte, hätte ich mich  1001 Mal am liebsten wie Harry Potter einfach weggezaubert. Weit weg.  Die Franzosen machen es einem aber auch manchmal nicht leicht, am Anfang. Wenn man sich bemüht einen halbwegs geraden Satz auszusprechen, und dann auch noch angeschaut wird, als käme man vom Mars fördert dass nämlich nicht unbedingt das Selbstvertrauen;-) Zeitweise hatte ich eine richtige Sprachbarriere. Zum Glück haben mich nicht alle Franzosen wegen meinem unterirdischen Aussprache angeschaut als käme ich von einem anderem Planeten und zum Glück sind diese Anfangszeiten vorbei. Puh.

Jedenfalls: gestern war ich mit Mini im Park unterwegs und Kindlein freundete sich mit einem gleichaltrigem englischem Jungen an. Die beiden waren ein Herz und eine Seele und untrennbar. Also stand ich da mit der Mutter. Ich hab schon länger festgestellt, dass mir zwischenzeitlich nun mein Englisch fast komplett abhanden gekommen ist. Irgendwie verschütt gegangen, leider. Ich kann nun plötzlich keine geraden Sätze mehr auf Englisch formen, s.t.ä.n.d.i.g. kommen da jetzt französische Wörter raus. Tssss. Dabei ist doch Englisch immer „meine“ Sprache gewesen.

Und als diese Mutter dann erzählte, dass sie auch in Frankreich wohnt und gar nicht nur zum Urlaub hier ist, war ich echt froh. Weil wir dann nämlich einfach auf französisch reden konnten. Gibts dass denn. Dass es mal soweit kommt hätte ich nun wirklich nicht gedacht.

 

 

 

 

Mamagei, 2 Jahre alt.

Mini ist vor einer kleinen weile 2 Jahre alt geworden.

Irgendwie kommt es mir einerseits vor als wäre das wahnsinnig schnell gegangen und andrerseits als wäre sie praktisch schon immer da gewesen. Oder zumindest schon ewig.

Und irgendwie ist es zur Zeit so, dass man ihr praktisch beim wachsen zuschauen kann. Sie ist zwischenzeitlich ein richtiges Kind geworden und redet wie ein Wasserfall.  Zuerst waren es nur einzelne Wörter, aber seit einer ganzen Weile reiht sie immer mehr Wörter zusammen und spricht  Sätze.  Ausserdem plappert sie aaaaaaalles nach wie ein Papagei,  bzw. In diesem Fall eher wie ein Mamagei.  Mini ist nämlich immer noch ein ziemliches Mamakind 😉 man kann jetzt nicht mehr einfach fuuuuuuuck rufen wenn man sich den Zeh gerade richtig blöd angehauen hat denn das Kleinkind plappert s nach und vergisst nicht😀

Ausserdem lobt Mini sich gerne selbst und auch andere. Wenn ich das lego richtig Aufbau und Mini es gut meint sagt sie super Mama super😉

Zur Zeit spricht Mini aber eindeutig mehr deutsch. Verstehen tut sie aber beide sprachen.

Ausserdem klettert mini echt gern und zwischenzeitlich auch ziemlich gut.  Neben den deutschen Müttern steh ich da oft da wie eine echte rabenmutter, weil Mini dies und das darf. Klettermässig. ..Wenn blicke töten könnten….Also echt! Und neben dem Mann fühl ich mich dann manchesmal  wieder wie eine helikoptermutter, weil er selbst dann kein Problem sieht wenn Mini sonstwas macht. Als Mutter hat man es doch echt nicht leicht😂

Mini zählt auch schon, singt keine Ahnung wieviel Lieder nach, tanzt gerne und mag Bücher.  Ausserdem hat sie das Rennen für sich entdeckt und verteilt gern küsse.

Sogar unser früheres einschlafdrama haben wir überwunden. Mini schläft fast immer allein ein, ein echter Fortschritt.  Von durchschlafen sind wir aber weit entfernt. Ich dachte immer Kinder in dem alter schlafen längst durch? Also meins nicht. Wuah. Auch von in den Topf pinkeln hält Mini noch nix. Gar nix. Ist Ihr leider irgendwie zu blöd.

Dafür ist Mini mittlerweile längst nicht mehr so scheu wie früher. Anderen Kindern gegenüber sowieso nicht und zum Glück auch nicht mehr gegenüber erwachsenen.

Alles in allem ist das Kind gerade generell wirklich echt gut zu haben. Die Trotzphase macht gerade pause. Dafür ist Teilen gerade ein grosses Thema.  Da können sich vl Dramen abspielen😉

Und sonst so ist Mini schon ein echtes Mädchen.  Wenn die mit 2 schon so sehr auf ihr äußeres bedacht ist, wie wird dass dann in 15 Jahren? 😉

 

 

 

Stagnation

Als ich in frankreich ankam war mein (wenn überhaupt) jemals vorhandenes französisch so ziemlich weg. Irgendwie verschütt gegangen über die jahre.🤔

Und dann stand im plötzlich im elsass.

Einerseits glücklicherweise. „Nur“ elsass. Das ist was anderes als frankreich. Also so wirklich frankreich. Denn im elsass kann man einfach zwischen den welten springen. Arztbesuche und einkaufen in deutschland, kein problem. Man will seinen tag in deutschland verbringen, lieber in deutschland dies und dass machen, echt keine grosse sache. Man braucht ja nur über die grenze zu gehen. Toll ist das, keine frage.

Einerseits. Andrerseits behindert es in gewisser weise auch ein bisschen. Mich zumindest. Denn wenn man nicht wirklich gezwungen wird, also ich, wähle ich den einfacheren weg und der heisst für mich in diesem fall deutschland.

Zwischenzeitlich hab ich mich trotzdem ziemlich verbessert. Ich komm klar im alltag, in frankreich. Gespräche über dies und dass,  kinderarzt in frankreich, krippe in frankreich, apotheken in frankreich, einkaufen in frankreich. Plapla. Ich krieg nicht mehr Fluchtgedanken wenn ich mit jemandem französisch reden muss. Ich kann mich meist flüssig unterhalten, ohne ständig zu überlegen wie der Satz den nun richtig zu sagen wäre oder dauernd ein Wort suchen zu müssen. Nicht, dass ich längst alle Wörter weiss. Aber wenn mir ein Wort fehlt, kann ich es umschreiben. Also meistens. Immer nicht:-D

Also ja eigentlich ok, so irgendwie.

Aber ich bin t.r.o.t.z.d.e.m. gerade unzufrieden, und dass obwohl ich keine Perfektionistin bin.

Weil ich nämlich einen Punkt erreicht hab, an dem ich keinen Fortschritt mehr mach. Ich komm im Alltag gut klar, ich sprech grammatikalisch einigermassen korrekt und ich komm durch. Das wars. Vielleicht ist mein Französisch mittlerweile ganz gut, aber dennoch noch ausbaufähig. Aber so wie es jetzt ist, baut sich da nix mehr aus.

Zur Zeit hab ich sogar das Gefühl, dass es wieder schlechter wird.

Weil ich zur Zeit mehr Deutsch als Französisch sprech, und dass obwohl ich in Frankreich wohn. Weil die Freundinnen mit denen ich vor allem unter der Woche die allermeiste Zeit verbring, alle Deutsch sprechen. Die französischen Eltern sind alle längst wieder den ganzen Tag arbeiten.

Also irgendwie muss ich irgendwas ändern. Ich wollte ja eh längst mal Leute kennenlernen, die nix mit kleinen Kindern zu tun haben:-)

Und eigentlich müsste ich viel mehr lesen, wieder mehr Filme auf Französisch schauen, wieder mehr mit dem Mann französisch reden und pliplapla.

Das ist wohl ein bisschen wie mit dem inneren Schweinehund wenn es um Sport geht.

Tssss.

 

 

Tal der Tränen

Irgendwo las ich mal einen bericht über einen mann der nach frankreich ausgewandert ist. Inzwischen lebt er seit vielen vielen jahren in paris spricht fliessend französisch und es läuft.

Leider weiss ich nicht mehr wo ich diesen bericht gelesen hab aber etwas hab ich mir gemerkt:

Er beschrieb seine ersten 3 jahre in frankreich als tal der tränen. 

Es erzählte über fehlende sprachkentnisse, darüber dass franzosen es einem auch echt nicht leicht machen und so schon eine einfache bestellung im restaurant oftmals zur grossen herausforderung wurde und vielem anderen.

Wir sind noch keine 3 jahre in frankreich und ich durchlaufe zum glück auch kein tal der tränen.😉

Aber wenn ich an die ersten monate in frankreich zurückdenke muss ich zugeben: ja es war hart. Härter als ich dachte. Und nicht weil ich dachte auswandern wäre sonne, strand und palmen gleichzusetzen.🌴🌴🌴🍹🍹🍸🍾 schön wärs oder?😄

Trotzdem war es für mich schwieriger als gedacht. Ich hab so viel zeit in völlig anderen kulturen verbracht und es waren mit die besten zeiten meines lebens. Dann kam der umzug ins elsass und es fühlte sich erstmal nicht sehr schön an. 😉

Dabei hab ich es so viel leichter (hier) als „richtige“ auswanderer. „Mein“ land ist ums eck. Ich kann wenn ich möchte jeden tag zig-mal die grenze überqueren, kann deutsches essen essen und wieder deutsch reden wenn ich nicht mehr französisch reden will.

Und ich hab einen französischen mann. Elsass ist zwar auch für ihn fremd, aber dennoch es ist sein land. Und deshalb kümmert er sich auch um die ganzen papiere. Gezwungenermassen, denn ich wäre heillos überfordert. 👻 bei uns ist dass so: der mann hat die französische staatsangehörigkeit, ich die deutsche, mini beide, mini wurde in deutschland geboren, lebt aber in frankreich. Komplizierter geht immer, aber es war ein drama mit den ganzen papieren für krankenkasse, steuern, elterngeld,  ummeldungen von allem möglichen und.so.weiter. 🤔 so viele papiere und auch behörden blicken nicht unbedingt durch. Oder wollen nicht. Whatever. Ohne den mann wäre ich heillos untergegangen, begraben unter einem berg von papieren.😀 wahnsinn!

Warum fiel mir dieser umzug dann trotzdem schwer?

Vielleicht liegt es am alter? Ich bin keine 20 mehr und auch keine 25😟…und ich bin mutter geworden, dass lässt einen gleich zusätzlich einige jahre altern hab ich festgestellt. Zumindest manchesmal.😄 Erschreckend.

Der mann und ich haben den umzug auf vollkommen unterschiedliche art erlebt. Während er zurückkam kannte ich frankreich praktisch nicht. Dank dem mann schon ein bisschen, aber wirklich kennen, kaum.

Der mann ging wie selbstverständlich zu den ganzen behörden und hatte halt einfach voll den plan. (Klar😀). Und ich stand daneben und dachte WTF – was tu ich hier? Ich kam mir manchesmal schon ganz schön doof vor.😉. Also echt jetzt!

Von jetzt auf gleich stand ich plötzlich zwischen lauter franzosen. Die alle redeten und redeten und irgendwie fühlte ich mich doof. Weil ich mit einem franzosen verheiratet war und ja, nicht so redete wie sie.

Vielleicht hat sich das für mich auch nur so angefühlt. Aber oft genug hab ich den mund kaum aufgekriegt. Denn mein französisch aus der schule war praktisch kaum noch existent und so what. Blöd wars. Manchesmal wäre ich am liebsten weggerannt und hätte mir die decke über den kopf gezogen😨

Es hat tatsächlich  eine ganze weile gedauert bis ich selbstsicher genug war um wirklich zu sprechen und auch sprechen konnte. Obwohl ich eigentlich so gern red😀 es war echt nicht ganz leicht.

Und: ich kannte hier niemanden. Das war für mich das eigentlich schwierigste. Ich war es nicht gewöhnt, niemanden zu kennen und das heimweh nach meiner stadt und meinen freunden haute mich anfangs manchmal echt um. Das hatte nicht mal was mit frankreich zu tun sondern wäre auch in jeder anderen deutschen stadt so gewesen.😄

Und heutzutage? Wir haben freunde hier. Sprache läuft. (Meistens😀) .

Ich bin angekommen. Ohne durch ein tal aus tränen zu wandern. Vielleicht wäre dass aber anders gewesen wenn ich wirklich so  richtig in frankreich gestanden hätte? Möglich😉

 

 

 

 

 

 

Goodbye eigene Wurzeln

Vor einer ganzen Weile lernten wir ein deutsches Ehepaar kennen.

Man wohnt nicht weit auseinander, laeuft sich immer wieder ueber den Weg und weil man die gleichen Wege hat redet man gern mal miteinander. Nicht nur wegen der gleichen Wege, das Ehepaar ist auch echt nett.

Sie wohnen mittlerweile schon seit ueber 10 Jahren in Frankreich, erst irgendwo in der Naehe von Paris und nun im Elsass. Ihre Kinder haben noch nie eine deutsche Schule von innen gesehen und sprechen fliessend franzoesisch, sie fahren ein franzoesisches Auto, essen (fast) nur franzoesisches Essen, machen in Frankreich Urlaub wie (fast) alle Franzosen und haben sich wirklich sehr gut angepasst. Vorbildsfranzosen sozusagen:-D

Sie haben sich so gut eingelebt, dass sie auch zu Hause nur noch franzoesisch sprechen. Das ist wirklich so, ihre Kinder sprechen naemlich zwar fliessend franzoesisch aber dafuer kaum Deutsch.

Auch mit mir sprechen sie generell kein Wort Deutsch, sondern immer nur f.r.a.n.z.o.e.s.i.s.c.h.

Wir kommen alle aus Deutschland, weit und breit ist sonst niemand da  und dann muessen wir franzoesisch sprechen?:-D Echt jetzt? Why? Mich irritiert das einfach, ich kann nichts dagegen machen. Die beiden sprechen grammatikalisch super korrekt und verfuegen auch ueber einem Wortschatz von dem ich immer noch nur traeumen kann, ebenso wie von komplett fehlerfreier Grammatik aber dafuer mit mega deutschem Akzent:-D Das irritiert mich dann irgendwie noch mehr und nunja:-D

Zwischenzeitlich red ich einfach stur immer deutsch mit ihnen und sie ebenso stur franzoesisch mit mir. Funktioniert auch:-D Letztens bekam dafuer der Mann eins von ihnen auf den Deckel weil er Mini ausversehen auf deutsch angesprochen hat und er MUSS doch mit ihr franzoesisch reden damit sie dass auf jeden Fall lernt.

Wenn man sich entscheidet in einem anderem Land zu leben muss man sich integrieren. Man muss zumindest die Sprache sprechen und sich anpassen, die Gesetze und die Kultur akzeptieren und pliplaplu. Unbedingt.

Ziemlich schnell faengt man tatsaechlich auch an Sachen zu uebernehmen. Ich geh neuerdings bspw. viel oefter ueber rot als frueher weil dass hier einfach fast jeder macht:-O Dafuer kann ich zwischenzeitlich aber auch einparken. 😀  Man entdeckt Dinge und Verhaltensweisen die man uebernimmt weil sie einem gefallen und manches passiert irgendwie auch einfach automatisch. Manchmal merkt man selbst nicht mal dass man sich aendert.

Integration ist immer gut und wichtig, ohne geht es nicht.

Jeder kann nur fuer sich selbst wissen  wie das fuer sich selbst funktionieren kann.

Das Ehepaar hat sich vorbildlich integriert.

Ich fuer meinen Teil bleib bestimmt deutlich deutscher:-D Auch bestmoeglich angekommen in Frankreich hoffentlich, aber immer noch trotzdem deutsch.

Meine Wurzeln bleiben meine Wurzeln, meine Heimatstadt bleibt meine Heimatstadt und ich will auch das mein Kind beide Laender kennenlernt, egal in welchem Land es letztendlich aufwaechst. Und vor allem will ich auch, dass Mini deutsch lernt und die Rechtschreibung beherrscht. Es kaeme mir einfach seltsam vor, wenn ich mit meinem eigenem Kind nicht in meiner Sprache sprechen koennte. Das wuerde mich dann aber echt irritieren:-D