Probleme in der Krippe

Die Krippe war so ziemlich das letzte ueber dass ich mir in letzter Zeit Gedanken gemacht hab.

Gestern, als ich kam hielt mir die eine Freundin (ein bisschen) triumphierend einen Brief unter die Nase. Du hast auch einen bekommen. Ich. hab. es. ja. die. ganze. Zeit. gesagt.!!!

Die eine Freundin ist schon laenger unzufrieden mit der Krippe, aber so richtig.  Kann sie ja auch sein. Jeder hat andere Vorstellungen und Erwartungen an die Krippe in der das Kind einige Stunden am Tag verbringt.

Ich jedenfalls bin mit der Krippe echt zufrieden. Also so wirklich. Die perfekte Krippe gibt es sowieso nicht, ebenso wenig wie die perfekten Eltern.

Klar, sie koennten n.o.c.h. mehr mit den Kindern machen. Sie haetten eventuell sagen sollen, dass der Koch, der jeden Tag frisch kocht seit Wochen krank ist und es deshalb geliefertes Essen und nix frischgekochtes gibt (man zahlt da ja auch dafuer, war echt nicht ganz korrekt), und jaaaaaaaaaha, manchmal braucht man nur die Klamotten vom Kindelein zu sehen um zu wissen was es Mittagessen gab oder das fleissig gemalt wurde. Und manchmal gehen Socken verloren. Also echt aber auch! (Alles Kritikpunkte von der einen Freundin). Auch die Feiern koennten besser sein. Joa.

Ich seh dass alles irgendwie lockerer. Weil,  dann hat das Kind halt Flecken auf den Klamotten und dann fehlen halt mal die Socken. Passiert uns zu Hause auch. Zumindest mit den Socken passiert das zu Hause  deutlich oefter als in der Krippe;-) Dann sind die Feiern halt nicht der Hit, aber es zwingt einen ja auch keiner hinzugehen oder.

Mir persoenlich ist viel wichtiger, dass mein Kind gern in die Krippe geht. Und das tut Kindelein, und zwar wirklich gern. Und dass  obwohl der Anfang alles andere als leicht war. Mini war naemlich ein absolutes Mamakind, dass gar.nirgends. anders. sein wollte, als n.u.r. bei mir. Und seit die Krippe dass geschafft hat, hat sie nun mal mein vollstes Vertrauen. Die Erzieher leisten wirklich gute Arbeit, da werd ich nicht rumjammern, wenn es mal ein einem Tag 5 Lieder weniger gibt oder?

Aber zurueck zum Brief. Die eine Freundin wartete schon draussen auf uns, als der einzig maennliche Erzieher zu mir kam. Ob ich den Brief schon gelesen hab? wollte er wissen. Hatte ich noch nicht. War ihm egal, er erzaehlte es mir einfach so.

Die Haelfte vom (verbliebenem) Stammpersonal kuendigt nun auch noch. Alle bald weg. Und dies ist auch der einzige Punkt in dem ich mit der einen Freundin einer Meinung bin: dieser staendige Personalwechsel ist nix fuer die Kleinen.

Der Erzieher ist dieser Meinung auch. Er erzaehlte und erzaehlte und erzaehlte. Und was soll ich sagen: ich kann verstehen, dass er kuendigt. Er und 8 Frauen. Damit ist der letzte Mann nun auch noch weg und das verbleibende Stammpersonal in der Minderheit:-O

Die Arbeitsbedingungen sind noch schlechter als in Deutschland. Frankreich zahlt noch weniger. Die Anforderungen sind hoeher, weil die Krippen viel laenger auf haben. Es gibt kaum Festvertraege. Fehlverhalten vom Chef. Und.und.und.

Und was bedeutet dass jetzt? Fuer Mini noch nicht so viel, denn es gehen nur 2 Erzieherinnen aus ihrer Gruppe.

Ich mach mir noch nicht die grossen Sorgen, eben weil Mini echt gern hingeht. Bleibt zu hoffen, dass der Chef sind aendert, sich die Arbeitsbedingungen aendern und sich die Situation stabilisiert und sich nicht noch verschlimmert.

Ich werd nie verstehen, warum soziale  Berufe so wenig wertgeschaetzt und so dermassen schlecht bezahlt sind. Kinder sind doch Zukunft.

 

 

7 Kommentare

  1. Da bin ich ganz Deiner Meinung. Soziale Berufe sind viel zu gering geschätzt. Erzieherinnen und Erziehern vertrauen wir unsere Kinder an; Altenpflegern unsere Eltern, wenn wir uns nicht um sie kümmern können.
    Dass die Arbeitsbedingungen für ErzieherInnen noch schlechter als in D sind, sollte auch zu denken geben – schließlich gilt Frankreich doch einigen als vorbildlich, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Fremdbetreuung der Kinder betrifft …

    Gefällt 1 Person

  2. Das werde ich auch nie verstehen. Auch auf Island ist das leider auch so, wobei die Kindergärten dort echt gut sind. Der Tag ist durchorganisiert mit gemeinsamen und individuellen Aktivitäten. Jeden Tag wird gesungen und vorgelesen (steht so im Curriculum). Es geht auch fast jeden Tag raus – dementsprechend sehen auch die Klamotten aus, aber egal. Und sie machen echt viel, vielleicht noch nicht mit den Allerkleinsten, aber die etwas Größeren besuchen schon im Alter von 3-4 Jahren Museen, Theater etc. Und meine Große ist jetzt in der ältesten Gruppe, da sie dieses Jahr eingeschult sind und mit denen machen sie ganz viel. Aber leider auch hier verdienen die Erzieher/innen oft weniger als in anderen Branchen, wobei sie hier auch mindestens einen Bachelor haben müssen. Und deshalb kündigen leider auch immer mehr Erzieher/innen und arbeiten lieber im Tourismus oder Ähnlichem. Echt traurig. Übrigens was ganz toll ist. Es gibt im Kindergarten Sonderpädagogen, die sich frühzeitig um Kinder mit (kleinen) Auffälligkeiten – z. B. Autismus und ADHS – kümmern. Ja, wir sind rundum zufrieden mit unserem Kindergarten und würden uns auch über mehr Anerkennung dieser Berufsgruppe freuen.

    Gefällt 1 Person

    1. Schoen, dass ihr mit der Krippe so zufrieden seid. 🙂
      Hoert sich auch echt alles super an! Ich find es echt immer interessant wenn du was ueber Island schreibst.
      Aber leider scheint es wirklich weitverbreitet zu sein, dass diese Berufsgruppe einfach nicht genug anerkannt wird. Dabei ist dieser Beruf so wichtig und so anerkennenswert.
      Liebe Gruesse

      Like

  3. Schön, dass du Vertrauen in die ErzieherInnen hast! Und viele Dinge nicht so tragisch siehst…sprich Socken und so…
    Ich kenne mich mit Socken und Flecken aus, denn ich arbeite als schlecht bezahlte Früherzieherin….aber weißt du was?
    Ich liebe meine Arbeit!

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar